Seelsorgeeinheit St. Radolt feiert die Investitur des neuen Münsterpfarrers
Großer Bahnhof für Heinz Vogel
Radolfzell. Heinz Vogel ist neuer Münsterpfarrer in Radolfzell – am Sonntag wurde er mit einem festlichen Gottesdienst und anschließenden Wilkommenspräsenten in sein Amt eingeführt. Der 53-Jährige aus Waldkirch leitet nun die Seelsorgeeinheit St. Radolt Radolfzell und löst damit den bisherigen Pfarrer Michael Hauser ab.
Feierlich empfangen wurde der gebürtige Baden-Badener: über 40 Ministranten und kirchliche Amtsträger bildeten eine Prozession, die über den gesamten Marktplatz reichte, und begleiteten Pfarrer Vogel über den kurzen Weg vom Pfarrhaus bis ins Münster. »Ich hab es nicht bereut, an den See zu kommen, und ich denke, Sie werden es auch nicht bereuen«, schmunzelte der Dekan Dr. Mathias Trennert-Helwig und führte Pfarrer Vogel durch Vorlesen der Ernennungsurkunde von Erzbischof Stefan Burger in sein Amt ein – in Anwesenheit des Seelsorgeteams und vieler Radolfzeller Katholiken im voll besetzten Münster.
Pfarrer Vogel zeigte sich freudig und aufgeschlossen: für seine lebendige, teils auch spontane und humorvolle Predigt trat er aus dem Altarraum heraus und predigte in der unmittelbaren Nähe der Gemeinde. Musikalisch ist der neue Pfarrer ebenfalls und passt damit wohl gut zur Musikstadt Radolfzell: »Auch im neuen Saal klingt’s gut« lobte er beim anschließenden Empfang im neu renovierten Friedrich-Werber-Haus, nachdem die Gemeinde zwei Kanons unter der Leitung von Münsterkantor Andreas Jetter gesungen hatte.
Pfarrer Heinz Vogel freute sich über die vielen Anwesenden und auch über den Überraschungsbesuch seiner Freunde aus seiner bisherigen Seelsorgeeinheit Waldkirch, in der er zehn Jahre lang tätig war. »Ich freue mich, dass ich hier in Radolfzell ankommen durfte und den freundlichen Anblick erfahren und genießen darf – vielen Dank dafür.« Von der Seelsorgeeinheit bekam er als Willkommensgeschenk eine Schutzengelfigur überreicht, geschaffen von Claus Witte. Das Stück Bodensee-Treibholz, das den Körper des Engels formt, ähnelt der Form eines Herzens und eines Ohrs – »Der Körper des Engels ist sozusagen ein hörendes Herz, was wir Ihnen wünschen«, erklärte Christof Stadler als Vorsitzender des Pfarrgemeinderats. Die Engelsflügel aus rostigem Eisen stammen von einer Gartenschaufel, erinnernd, dass es viel Arbeit gebe. »Aber sie dürfen gewiss sein, wir arbeiten mit« versicherte Stadler. Vom Pastoralteam gab es ein kleines Olivenbäumchen, symbolisch »für das was Gott hier wachsen und gedeihen lässt« betonte Annemarie Welte. Als Vorschuss gab es Olivenöl.
Auch Andere wurden beschenkt: Christof Stadler dankte Dekan Trennert-Helwig und überreichte ihm eine Ausgabe der »Radolfzeller Stadtgeschichten«. Ebenfalls beschenkt wurden Dr. Jörg Waldvogel für seine vorübergehende Tätigkeit als Pfarradministrator und die Sekretärinnen des Pfarrbüros – für die enorme Arbeitsleistung während des Umbruches, zugleich der Sanierung des Friedrich-Werber-Hauses und des Umbaus im Pfarrhaus.
Doch warum genau Radolfzell? Vor ein paar Jahren war Pfarrer Heinz Vogel bereits in Überlingen zu Gast. »Als ich die Nachricht erhalten habe, dass Pfarrer Hauser Radolfzell verlässt, hat sich bei mir ein Impuls gesetzt und mich nie verlassen. Keine Bedenken – jemand sagte mir, am Bodensee gäbe es doch nur Nebel – kamen dagegen an«. Pfarrer Vogel und Pfarrer Hauser kennen sich vom Studium. Auch zum Hausherrenfest im letzten Jahr hat Pfarrer Vogel schon Radolfzell besucht. In nächster Zeit möchte er erst einmal »wahrnehmen und ankommen« erzählt er. »Ich bin sehr gut angekommen und fühle mich richtig wohl in dem Haus. Das würde ich jedem wünschen. Denn es ist keine Selbstverständlichkeit dass man eine Wohnung hat, ein Dach über dem Kopf, und dass sich Türen öffnen und Menschen uns freundlich anblicken.«
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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