Am Wochenende geht das Böhringer Ortsteilprojekt in die nächste Runde
Gemeinsam Heimat leben beim Dinner in Bunt

Dinner in Bunt | Foto: Pandemiegerecht findet das Dinner in Bunt in kleingruppen an Einzeltischen statt. Zudem gelten die 3-G Regeln. Auf dem Bild: Günter und Anke Lieby (re.) mit Oberbürgermeister Martin Staab und seiner Partnerin Andrea Rehberger. swb-Bild: pr
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Böhringen. Gemeinsam an einem Tisch sitzen, zusammen diskutieren, lachen und weinen, das ist ein wichtiger Aspekt von Heimat. Beim Ortsteilprojekt »Dinner in Bunt« wird das gelebt. Im Interview mit dem Wochenblatt erzählen die Organisatoren Anke und Günther Lieby, wie sie auf die Idee dazu kamen und wie das Ganze funktioniert.

Wochenblatt: Das »Diner en Blanc« ist mittlerweile schon ein bekanntes Konzept in Radolfzell. Wie kamen Sie für die Heimattage im Gegensatz dazu auf das „Dinner in BUNT“?

Günther Lieby: »Das Dinner in BUNT entspringt einer privaten Idee von uns: Wir haben über mehrere Jahre hinweg einmal in der Woche unser Haus geöffnet und Freunde, Bekannte und Unbekannte eingeladen, mit uns gemeinsam zu Abend zu essen. Jeder hat etwas mitgebracht. Wir haben miteinander gegessen, getrunken, gelacht und auch mal die eine oder andere Träne vergossen. Wir haben immer wieder erlebt, wie es jedem, der kam, gut tat, willkommen zu sein, so wie er ist und miteinander wie in einer großen Familie zusammen zu essen. Als die Heimattage Radolfzell ausgeschrieben wurden, dachten wir: »Das wäre doch ein guter Anlass, diesen Gedanken des gemeinsamen Abendessens in einen größeren Rahmen zu stellen.« Dinner in »BUNT« deshalb, weil alle eingeladen sind: jeder kann so kommen wie er ist: ein buntes Miteinander.«

Wochenblatt: Was ist für Sie persönlich »Heimat«?Günther Lieby: »Für mich entsteht Heimat dort, wo ich lebe, mich wohlfühle, gekannt werde und andere kenne. Heimat ist dort, wo ich Beziehungen zu den Menschen in meinem Umfeld habe.« Wochenblatt: Warum passt das Dinner in BUNT für Sie so gut zum Thema Heimattage?

Anke Lieby: »Ziel der Heimattage ist es, Gemeinsamkeiten und die Vielfalt unserer Heimat erfahrbar zu machen und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Wir bringen Menschen über alle Altersgrenzen hinweg gemeinsam an einen Tisch und schaffen damit neue Beziehungen.«

Wochenblatt: Wie würden Sie für unsere Leserinnen und Leser die fünf Abende, die sie geplant haben beschreiben?

Günther Lieby: »Das Thema der fünf Abende lässt sich am besten so zusammenfassen: »Das Miteinander in Böhringen stärken!« Es gibt jeweils einen Input am Anfang und danach ein gemeinsames einfaches Essen und Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen. Unser Team besteht aus rund 30 Freunden und Bekannten.«

Wochenblatt: Wie schwer war es, eine solche Veranstaltung, bei der es ja auch um das Thema Geselligkeit und Gemeinschaft geht, in Zeiten von Corona zu planen?

Anke Lieby: »Das war nicht leicht, zumal wir die ersten Veranstaltungen immer wieder absagen mussten.«

Wochenblatt: Der erste Abend hat ja bereits stattgefunden. Wie groß war das Interesse der Bevölkerung? Waren Sie zufrieden oder hätten Sie sich mehr Zulauf gewünscht?

Günther Lieby: »Thema der ersten Veranstaltung war »Wi(e)r leben in verrückten Zeiten?!«. Insgesamt nahmen 34 Personen, darunter Herr OB Staab, an diesem Abend teil. Natürlich hätten wir uns noch mehr Zulauf gewünscht, doch müssen wir uns alle an die ›neue Normalität‹ gewöhnen.«

Wochenblatt: Was war bisher ihr schönstes Erlebnis im Zusammenhang mit dem Dinner in BUNT?

Günther Lieby: »Es war die positive und gelöste – fast schon familiäre Stimmung – unter den Gästen und den Mitarbeitenden.«

Anke Lieby: »Für mich war es ein neu zugezogenes Rentnerehepaar, das auf uns zukam und sagte: »Das ist genau das, was wir jetzt brauchen! Wir kennen noch niemanden hier in Böhringen und wollen Leute kennenlernen!«

Wochenblatt: Wann findet die nächste Veranstaltung statt und was steht dabei auf dem Programm?

Anke Lieby: »Der nächste Abend findet am 18. September statt. Thema ist »Beziehungswaise Gesellschaft«. Es gibt immer mehr Menschen, die alleine und zurückgezogen leben. Mutter Teresa hat das mit folgendem Satz auf den Punkt gebracht: »Die schlimmste Armut ist die Einsamkeit und das Gefühl, unbeachtet und unerwünscht zu sein.« Das Improtheater Konstanz wird uns auf humorvolle Art und Weise dabei helfen, konkrete Ideen zu entwickeln, wie wir in Böhringen einer solchen Armut entgegenwirken können.«

Günter Lieby: »Am 16. Oktober heißt es am Welternährungstag ›Genießen in und aus der Heimat – saisonal, regional und nachhaltig‹ mit Michael Baldenhofer, Geschäftsführer des Vereins Integrierte ländliche Entwicklung und am 13. November wollen wir mit Thema »Jung und Alt in Böhringen – Wege zum Zusammenleben« Impulse geben, wie wir für Jung und Alt mehr Lebensqualität schaffen können.«

Wochenblatt: Die letzte Veranstaltung findet erst im Dezember statt. Sind Sie optimistisch, dass Sie alle fünf Abende durchziehen können, oder haben Sie die Befürchtung, dass ein Teil davon ausfallen muss, weil die Corona-Bestimmungen wieder strenger werden könnten. Gibt es ein Alternativprogramm oder die Möglichkeit, ggf. einen Teil des Programms ins kommende Jahr zu verschieben?

Anke Lieby: »Wären wir nicht optimistisch, wären wir diese Veranstaltungsreihe nie angegangen. Das ausgefallene Straßenfest »Böhringen kocht« möchten wir nächstes Jahr gerne nachholen.«

Wochenblatt: Für den 4. Dezember stehen Überraschungsgäste auf dem Programm. Geben Sie uns einen Tipp oder bleibt alles streng geheim?

Günter Lieby: »Dazu schweige ich, denn dann wäre die Überraschung dahin. Aber rechtzeitig vor der Veranstaltung werden wir das Geheimnis lüften!«Tickets für das Dinner in BUNT können jeweils bis zum Mittwoch vor der Veranstaltung telefonisch reserviert werden unter: 07732 970289 oder per Email: dinnerinbunt(at)icloud.com. Es gelten die 3 Gs.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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