Unterschriften werden beim "Kita-Dialog" gesammelt
Gemeinderat beschließt Resolution zur Ausbilung von ErzieherInnen

Zumindest was die Zahl an Kita-Plätzen in der Kernstadt betrifft, stockt die Stadt Radolfzell nun auf, hier mit dem Containerkindergarten "Weltenbummler" an der Hebelstraße. Allerdings ist der Personalmangel in der Kinderbetreuung viel gravierender. | Foto: Findling
  • Zumindest was die Zahl an Kita-Plätzen in der Kernstadt betrifft, stockt die Stadt Radolfzell nun auf, hier mit dem Containerkindergarten "Weltenbummler" an der Hebelstraße. Allerdings ist der Personalmangel in der Kinderbetreuung viel gravierender.
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Radolfzell. Einstimmig hat der Radolfzeller Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend die Resolution "Vergütung Berufsausbildung ErzieherIn“ beschlossen. Während der Städte- und Gemeindetag noch am Dienstag in einer Erklärung der Radolfzeller Verwaltung "Unsolidarität" vorgeworfen hatte, um die in Radolfzell besonders prekäre Lage mit speziellen Angeboten an ErzieherInnen zu entschärfen, was in der Sitzung zuvor behandelt wurde, wird diese Resolution nun freilich auf den Berufsstand in die Ausbildung ausgeweitet. Das Ausbildungssystem insgesamt sei eine der Ursachen für den Mangel an Nachwuchs für die Kitas und Familienhäuser.

So lautet die Resolution: "Wir fordern, dass so schnell wie möglich für die klassische Berufsausbildung ErzieherIn (Vollzeitschule mit Praxisphasen) eine Vergütung für die komplette Schul- und Praxisphasenzeit eingeführt wird. Die Höhe der Vergütung muss der Vergütung entsprechen, die im Rahmen der Praxis-integrierten-Ausbildung (PiA) bezahlt wird.
Begründung: "Der schon vorhandene und sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfende Fachkräftemangel im Kita-Bereich führt dazu, dass Kommunen den Rechtsanspruch auf bedarfsgerechte Kindertagesbetreuung nicht mehr verlässlich erfüllen können.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist massiv gefährdet. Der Wirtschaft gehen die benötigten qualifizierten Fachkräfte verloren.
Deshalb muss der Ausbildungsweg und der Beruf Erzieher:in attraktiver gemacht werden. Der Nachwuchsgewinnung ist oberste Priorität einzuräumen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Ausbildungswege vergleichbar vergütet werden."

Städtetag kritisiert Radolfzeller Pläne als "unsolidarisch"

Die Resolution richtet sich an den Städte- und Gemeindetag, wurde in der Sitzung nochmals unterstrichen. Der aktuelle Blick auf den Ausbildungsmarkt zeige, dass es freie Ausbildungsplätze gebe, die Kapazitäten zur Ausbildung also gar nicht genutzt werden können. Beim "Kita-Dialog" im Radolfzeller Milchwerk, den die Stadt Radolfzell am Dienstag, 14. Februar, 19 Uhr, im Milchwerk für alle Eltern aus der Stadt mit Kindern in den Kitas und Kindergärten anbot, soll diese Resolution auch zum Unterzeichnen durch die Besucher ausgelegt werden, um der Forderung aus Radolfzell noch mehr Nachdruck zu verleihen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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