Offenburger oder Stuttgarter Modell angestrebt
Gemeinderäte fordern Sondersitzung zur Kindergartensituation
Radolfzell. Drei Fraktionen des Radolfzeller Gemeinderats forderten in Medienmitteilungen aktuell eine Sonderitzung des Gemeinderats noch im Januar, um Maßnahmen angesichts der immer gravierenden Mangels an Plätzen für die Kinderbetreuung in die Wege leiten zu können.
"Seit Jahren fehlen Plätze in den städtischen Einrichtungen. Zuzug und der Mangel an Erzieherinnen verschärfen das Problem. Ein „Verdrängungswettbewerb“ innerhalb des Landkreises findet statt", so Jürgen Keck (FDP) und Dietmar Baumgartner (FW) in ihrem gemeinsam gestellten Antrag. "Hilferufe an uns Gemeinderäte und die Stadtverwaltung und die aktuelle Berichterstattung lassen keinen Zweifel daran, dass etwas getan werden muss. Und, so rasch wie möglich damit begonnen wird, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Da dies auch ein haushaltsrelevantes Thema ist, sollte diese Sitzung vor den Haushaltsplanberatungen am 31.01.2023 sein", begründen die beiden für ihre Fraktionen den Vorstoß.
Nach anfänglicher Ablehnung ist auch die CDU-Fraktion auf den Antrag mit eingeschwenkt: "Der Mangel an Personal in den städtischen Kindertagesstätten fordert von uns ein Umdenken bei der Personalgewinnung. Nachdem wir uns mit verschiedenen Elternvertretungen von städtischen Einrichtungen ausgetauscht haben, und seit Monaten in beinahe allen städtischen Einrichtungen Einschränkungen oder Notbetrieb bestehen, ist eine Diskussion über Strategien und Lösungsansätzen und die hierzu notwendige Beschlussfassung dringend geboten", so Bernhard Diehl in der Begründung des Antrags für seine Fraktion. "Die Eltern und das bestehende Personal erwarten Entlastungen, die die Chance auf Normalbetrieb aller Einrichtungen ermöglicht."
Die CDU Fraktion macht hierbei auch schon Vorschläge, in welche Richtung es gehen könnte: Es gibt inzwischen ein "Stuttgarter Modell" (Taschengeld für Auszubildende als Perspektivthema). ZUdem wird auf das "Offenburger Modell" verwiesen, wo fachfremde Zusatzkräfte das Fachpersonal entlasten helfen. In Konstanz gehe man auch schon soweil, fachfremde Kita-Leitungen für den administrativen Bereich einzusetzen, um das Fachpersonal auch davon zu entlasten.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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