Neuer Jugendgemeinderat will mitreden und -gestalten
Gelungener Start ins Abenteuer Demokratie
Radolfzell. Nach der Wahl kommt die Arbeit – das gilt auch für den neuen Radolfzeller Jugendgemeinderat, die Vertreter der Interessen und Bedürfnisse der Jugend in der Stadt. Kürzlich kamen die gewählten Vertreter der Jugendlichen zu ihrer konstituierenden Sitzung im Bürgersaal zusammen. Dort, wo sonst der »große« Gemeinderat die wichtigen Entscheidungen für die Stadt trifft, wurden die Jugendlichen begrüßt. Ohnehin, die Bedeutung des JGR steht in der Stadtverwaltung außer Frage. »Es ist uns wichtig, dass die Stadt einen JGR hat. Der JGR will mitreden und mitgestalten, das haben die Mitglieder in den vergangenen Jahren stets bewiesen«, erklärte Oberbürgermeister Martin Staab.
Ein Spaßgremium ist der JGR, dessen 15 Mitglieder für die kommenden zwei Jahre gewählt wurden, indes nicht. Allein die Diskussion um Erhöhung der Strandbadpreise in der jüngsten Vergangenheit zeigten. Damals hatte der JGR die geplanten Erhöhungen. kritisiert und die Stadträte mit einem Apel zum Umdenken bewegt. »Ihre Aufgabe ist es, der Jugend ein Sprachrohr zu geben«, nahm OB Staab die jungen Politiker in die Pflicht. Der Radolfzeller Rathauschef rief den neuen JGR-Mitgliedern zu, Kompromisse zu finden, viel zu hinterfragen und hinter Entscheidungen zu stehen. »Das erwartet die Radolfzeller Jugend auch von Euch«, so Staab weiter.
Eine, die es wissen muss, wie es im JGR funktioniert, ist Pauline Meyer, die bis zur Neuwahl des JGRs als Vorsitzende fungierte und den Sprung ins Gremium erneut schaffte. Sie gab ihren neuen Kollegen mit auf den Weg, dass man als JGR viel erreichen könne. »Es ist toll, dass wir an der Entwicklung der Stadt und der Ortsteile mitarbeiten können«, sagte sie. Meyer betonte aber auch, dass der Radolfzeller Jugendgemeinderat ein politischer sei, was die Stellungnahme in Sachen Seetorquerung bewiesen habe. »In Radolfzell wird der JGR gehört und ernstgenommen. Dadurch haben wir die Chance etwas zu verändern«, so Meyer weiter. Das sieht auch Eva-Marie Beller, Leiterin der Stadtjugendpflege so, die den scheidenden JGR-Mitgliedern ein großes Lob aussprach: »Der alte JGR hat erstaunlich vieles auf den Weg gebracht. Der neue wird dies aber auch schaffen.« Dazu zählte sie den kulturellen Dauerbrenner »Rock am Segel«, die gemeinsame Fasnetparty mit der Narrizella, die Bandcontest, den Graffitti-Workshop, das Jugendforum oder die Mitarbeit am »STEP 2030«. Seit 1993 gibt es in Radolfzell einen Jugendgemeinderat. Alle zwei Jahre werden die 15 Mitglieder von den Jugendlichen gewählt.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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