Oberbürgermeister Martin Staab zeigt sich enttäuscht über Kreistagsbeschluss
Geburtshilfe: »Aufgeben verboten!«

Oberbürgermeister Martin Staab  | Foto: Oberbürgermeister Martin Staab zeigte sich ob dem Kreistagsbeschluss zur Zukunft der Geburtenhilfe in Radolfzell tief enttäuscht. swb-Bild: gü
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Radolfzell (gü). Die Geburtshilfe am Radolfzeller Krankenhaus steht vor dem Aus: Nach der Kreistagssitzung am vergangenen Montag - bei der beschlossen wurde, dass der Landkreis die Geburtshilfe lediglich auf fünf Jahre befristet mit 100.000 Euro bezuschusst, aber die höher anfallenden Defizite für das Bestellerprinzip der Belegärzte bei der Stadt Radolfzell und nicht beim Landkreis liegen werden - ist die Zukunft der Geburtenstation fraglicher denn je.
Auch einen Tag nach dem Beschluss herrschte im Radolfzeller Rathaus noch Fassungslosigkeit, denn nach derzeitigem Stand sind die drei in der Geburtshilfe tätigen Belegärzte in Radolfzell gezwungen, aus wirtschaftlichen Gründen die Abteilung zu schließen. »Leider war der politische Wille nicht da, das vorgeschlagene Honorar-Belegarztmodell aufzugreifen. Dieses Modell war das einzig juristisch saubere und damit umsetzbare. Zuvor waren alle anderen Wege geprüft und wieder verworfen worden. Die Lösung, die der Kreistag auf den Weg gebracht hat, bedeutet für Radolfzell eine juristisch risikobehaftete Lösung. Letztendlich waren es die Winkelzüge, einen Bezahler zu finden, die die Geburtshilfe vermutlich sterben lassen«, machte Oberbürgermeister Martin Staab seinem Unmut Luft. Enttäuscht zeigt sich der Radolfzeller Rathauschef auch über den Sitzungsverlauf. Taktische Raffinessen führten dazu, dass der Radolfzeller Antrag nicht zur Abstimmung gestellt werden konnte, betonte er.
Staab rechnet damit, dass zeitnah auch die 24-Stunden-OP-Bereitschaft am Radolfzeller Klinikum wegfällt, da der Großteil der Notoperationen der Geburtshilfe zuzurechnen ist. Aufgeben wird das Radolfzeller Stadtoberhaupt aber noch nicht. Geprüft wird nun der vom Kreis aufoktroyierte Weg. Dazu sind verschiedene Prüfungen beauftragt worden. Dann könnte für nächste Woche eine Sitzung des Gemeinderates einberufen werden, um Entscheidungen zu treffen. Allerdings äußert Staab wenig Hoffnung, dass dieser Weg umsetzbar ist: »Aber wir wollen nichts unversucht lassen.«

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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