»Wahl-Schnelltest« vor der OB-Wahl in Radolfzell am 17. Oktober
Fünf Fragen an Kandidat Simon Gröger

Simon Gröger | Foto: Simon Gröger. swb-Bild: Thomas Niedermüller
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Radolfzell. Für die OB-Wahl in Radolfzell stellte das Wochenblatt Kandidat Simon Gröger fünf Fragen zu Radolfzeller Themen:

Frage 1: Die Widerstände gegen das Hotelprojekt Streuhau haben gezeigt, wie wirtschaftliche Entwicklung und der Schutz der Natur in Konflikt geraten können. Aber wie kann es Radolfzell trotzdem schaffen, das Thema Tourismus gewinnbringender zu gestalten?
Simon Gröger: Der Tourismus ist eine Säule der Wirtschaft in Radolfzell und benötigt eine langfristige und nachhaltige Ausrichtung. Als Oberbürgermeister werde ich ein neues Tourismus-Konzept, das sich verstärkt an Nachhaltigkeit und Qualität orientiert, entwickeln. Dabei wird der Fokus auf Natur-, Rad-, Wander- und Gesundheitsurlaub ausgerichtet sein. So kann Radolfzell für seine Gäste, die Natur und Kultur schätzen, auch ganzjährig sehens- und erlebenswert sein.

Frage 2: Das Ende der Seetorquerung war unrühmlich und Radolfzell steht noch immer ohne vernünftigen Seezugang da, obwohl die Stadt sich ja »am Bodensee« nennen darf. Welche Möglichkeiten gibt es für Sie, den Ball hier nochmals aufzunehmen? Oder ist es abgehakt?
Simon Gröger: Aktuell fehlt es an Barrierefreiheit und einer gemeinsamen »Radolfzeller Vision« für das Bahnhofsareal. Mit dem Bahnhofsmodernisierungsprogramm werden in den nächsten Jahren der Bahnhof und die Bahnsteige modernisiert und über Aufzüge barrierefrei erschlossen. Mit den Bürgern das gesamte Bahnhofsareal neu zu denken, wäre eine große Chance für Radolfzell. Moderne Mobilität, Regionalität und Tourismus sind für mich hier wichtige und zukunftsfähige Bausteine.

Frage 3: Radolfzell will wie alle anderen Städte klimaneutral werden. Dazu braucht es auch die Bürger. Müssen die Bemühungen da noch intensiviert werden und wie können die Einwohner da noch stärker ins Boot geholt werden?
Simon Gröger: Radolfzell benötigt eine deutliche Beschleunigung bei den Bemühungen um den Klimaschutz. Um schnell und strategisch handeln zu können, muss ein neues und umfassendes Klimaschutzkonzept mit intensiver Bürgerbeteiligung erarbeitet und umgesetzt werden. Nur eine breite Mitwirkungsbereitschaft wird uns die gemeinsam gesetzten Ziele auch tatsächlich erreichen lassen. Daher müssen die Einwohner die Maßnahmen mittragen und beim gesamten Prozess selbst mitwirken.

Frage 4: Radolfzell hat das Seemaxx – aber die Altstadt braucht im Wettbewerb der Städte auch Perspektiven um attraktiver Mittelpunkt zu bleiben. Was kann die Stadt da steuern?
Simon Gröger: Mit einem Konzept zur Stärkung der Altstadt, in dem durch Neuordnung neue Einzelhandelsflächen am Marktplatz und in den angrenzen Bereichen geschaffen werden. Ebenso ist die Altstadt durch weitere Einzelhandelsflächen zwischen Seemaxx und Jahrhundertbau stärker an den Seemaxx anzubinden und mit einer ausgewogenen Entwicklung der Flächen um die Altstadt (Kapuzinerareal, Bahnhofsareal und Untertorplatz) mit neuen Dienstleistungs- und Wohnraumangeboten zu stärken.

Frage 5: Welche Maßnahmen sehen Sie für die Ortsteile als die dringlichsten an?
Simon Gröger: Die Ortsteile müssen individuell gestärkt werden und souverän sein. Bei meiner Zuhörtour nannte die Bürgerschaft folgende dringende Projekte:
Böhringen: neue Ortsmitte und Wohnraum;
Markelfingen: Sanierung Grundschule und Gestaltung Rathausvorplatz;
Liggeringen: Modernisierung Litzelhardthalle und zweite Bushaltestelle;
Möggingen: Erhalt Mindelseesteg und Personal für Kinderhaus.
Meine Zuhörtour in Güttingen war erst am 4.10. und ist in Stahringen am 8.10.

Zur Person in Kürze:

Simon Gröger, 36 Jahre alt, ist in Stuttgart geboren, wuchs in Ludwigsburg auf und machte in Marbach sein Abitur. Danach Zivildienst beim Arbeiter-Samariter-Bund in Ludwigsburg in der Altenpflege, Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Hohenheim mit dem Abschluss Bachelor of Science. Von 2009 bis 2016 war er Projektleiter im Bereich Städtebau bei der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH in Ludwigsburg. Seit 2016 ist er Wirtschaftsförderer der Stadt Tuttlingen und Projektleiter des Infrastrukturprojekts Bahnhofentwicklung dort. Ehrenamtlich ist der Vater von zwei Kindern Vorstandssprecher des TV Wurmlingen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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