Bestattungsstätten sind wohl rund 2.800 Jahre alt
Frühkeltische Gräber in Moos entdeckt

Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (links) und Bürgermeister Peter Kessler | Foto: Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (links) und Bürgermeister Peter Kessler vor einem freigelegten Brandgrab der frühkeltischen Hallstattzeit (ca. 800 bis 600 v. Chr.). Neben der Totenurne mit verbrannten Menschenknochen wurden weitere Tongefäße in die kleine
  • Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (links) und Bürgermeister Peter Kessler
  • Foto: Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (links) und Bürgermeister Peter Kessler vor einem freigelegten Brandgrab der frühkeltischen Hallstattzeit (ca. 800 bis 600 v. Chr.). Neben der Totenurne mit verbrannten Menschenknochen wurden weitere Tongefäße in die kleine
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Moos (gü). Bei Bauarbeiten im Gewerbegebiet Moos hat die Kreisarchäologie des Landratsamtes Konstanz jüngst zwei Gräber der frühen Eisenzeit entdeckt. Seit den ersten Grabfunden am südlichen Ortsausgang von Moos in den 1990er- Jahren überwacht die Kreisarchäologie dort die Erdarbeiten sämtlicher Baumaßnahmen. Während in einigen Baugruben keine Funde mehr festgestellt werden konnten, war dieses Mal das Finderglück auf der Seite der Archäologen. Die Gräber zeichneten sich unmittelbar unter der Humusschicht im hellen Sandboden anhand von ersten Scherbenfunden ab. Bei der Freilegung der Fundstellen durch Grabungstechniker Björn Schleicher und Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald zeigten sich daraufhin jeweils eine Graburne mit darin enthaltenen kalzinierten Knochen einer auf dem Scheiterhaufen verbrannten Person. Zudem wurden dem oder der Toten auf ihrem Weg ins Jenseits mehrere Tongefäße mitgegeben, die vermutlich Speisen- und Trankbeigaben enthielten.
Bereits im Sommer konnte Hald zwei allerdings durch den Pflug schon stark zerstörte Gräber im Nachbargrundstück bergen. Zusammen ergibt sich nun das Bild eines kleinen Gräberfelds, auf dem vor etwa 2.800 Jahren frühe Kelten ihre Toten in Brandgräber bestatteten. Die Gräber sind in engem Zusammenhang mit zwei nur noch flach erhaltenen Grabhügeln im direkt benachbarten Mooswald zu sehen, die ebenfalls von Kelten aufgeschüttet worden sein dürften. Die zugehörige Siedlung ist noch nicht lokalisiert.
»Die Neufunde sind nicht nur für die Ortsgeschichte von Moos ein wichtiges historisches Mosaik, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht hoch interessant, da mit modernen Methoden untersuchte Keltengräber in der Region noch selten sind«, erläuterte Jürgen Hald dem zur Fundstelle herbeigeeilten Bürgermeister Peter Kessler, der sich vor Ort über die Funde informierte.
Die Fundbergung wird in den nächsten Tagen abgeschlossen, so dass auch für das Bauvorhaben keine zeitlichen Verzögerungen entstehen.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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