Energiereiche Impulse aus England beim Werkstatttag Reformation heute in Böhringen
Freude am Evangelium neu erfahren
Böhringen. Rund 100 Menschen kamen am vergangenen Samstag, 4. März, in Böhringen zum „Werkstatttag Reformation heute“ zusammen. Gemeinsam lauschten sie den Erfahrungen und Impulsen von Paul Williams, der seit Juli 2015 Bischof der Diözese der Church of England in Nottingham ist.
In den letzten zwanzig Jahren hat die englische Staatskirche einen tiefgreifenden Veränderungsprozess durchlaufen, der noch immer anhält. Voraussetzung für Erneuerung sei das dauerhafte Nachdenken darüber, wie man Menschen dienen könne, auch denen, die außerhalb der Gemeinden stehen, wie man dadurch Kultur und Gesellschaft positiv prägen kann.
Wichtig sei die Erneuerung des Vertrauens in das Evangelium. In diesem Vertrauen sei zunächst eine ehrliche Analyse des persönlichen Ausgangszustandes, der Blick auf das Evangelium, die detaillierte Betrachtung des Kontextes und das Rechnen mit der verändernden Kraft des Heiligen Geistes durch Hören und Beten nötig. So dann könne man eine Vision entwickeln und diese in mittel- und kurzfristige Ziele umsetzen.
In der Folge gehe es um den Aufbau von Kooperationen, für die Leitung um die Begleitung des Prozesses mit viel Geduld und Liebe und darum, den Schwung der Erneuerung zu erhalten. „Wenn Menschen, die neu in Gemeinden kommen, echte Freundlichkeit spüren, dann fragen sie irgendwann nach den Inhalten, die hinter diesem Verhalten stehen“, erläuterte Paul Williams.
Wie lassen sich traditionelle und neue Auffassungen von Kirche vereinen? Das zeigten unterhaltsam und kreativ Böhringer Gemeindeglieder in kurzen Szenen zwischen den Vorträgen. Unterschiedlicher Musikgeschmack ist eine Herausforderung – man kann sich auf Neues einlassen, Toleranz üben und erhält gemeinsames Erleben als Lohn. Oder „traditionelle“ und „junge“ Kirche spielen sich trotz unterschiedlichen Vorlieben buchstäblich die Bälle zu (beim Jonglieren).
All diese Impulse zu verarbeiten und fruchtbar zu machen, stellt sich als neue Aufgabe und lässt auf eine Fortsetzung des „Werkstattages Reformation heute“ hoffen. Denn der Tag war viel zu Kurz um aus dem Austausch noch in die Entwicklung eigener Visionen übergehen zu können. Der Wunsch wurde sehr deutlich, dass ein Erneuerungprozess auch in den Gemeinden der Region mit Herz und Verstand einsetzen und damit andere Menschen erreichen könnte.
Autorin: Minne Bley.
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Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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