Weltfrauentag will für mehr politisches Engagement nach dem Corona-Rückfall werben
Frauen mehr Raum zum Mitgestalten geben
Radolfzell. Am Freitag wurden in Radolfzell schon mal die Flaggen für den Weltfrauentag gehisst, allerdings von einem Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, der freilich für gute Arbeit mit den vier lila Flaggen artig Applaus erhielt von den Vertreterinnen des Radolfzeller Frauennetzwerks wie von Bürgermeisterin Monika Laule und der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, Petra Martin-Schweizer, die das Programm für den politisch gesetzten Weltfrauentag vorstellten, der natürlich längst nicht nur diesen 8. März belegt.
Dass sich in Sachen Gleichstellung, Gleichberechtigung und Chancengleichheit noch eine Menge tun müsste, unterstrich hier nicht nur Bürgermeisterin Monika Laule: im Radolfzeller Gemeinderat betrage der Anteil der weiblichen Personen gerade mal 25 Prozent, obwohl sie sogar ein wenig mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung ausmachten. Im Kreistag komme man immerhin auf 27 Prozent, ergänzte Petra Martin-Schweizer, aber das spreche auch für eine gravierend zu geringe Präsenz. Im Rahmen des im Februar gestarteten Sonderprogramms »Mehr Frauen in die Politik«, bei dem der Landkreis einer von zehn bundesweit ist, die hier für dieses neue Programm ausgewählt wurden, soll genau dieses Problem schon als Vorbereitung auf die Kommunalwahlen 2024 thematisiert werden, um hier eine Stärkung der Position von Frauen zu erreichen. Sie müssten in der Politik einfach mehr mitbestimmen können, denn in vielen Fragen gehe es ja auch um sie selbst, so Monika Laule. Gerade die letzten zwei Jahre der Corona-Lockdowns hätten da eher einen Rückschritt bedeutet in Sachen Gleichberechtigung, denn die Frauen hätten die Folgen von Homeschooling bei den Kindern mit dem Verlust an Sozialkontakten, den entstandenen Lernrückständen größtenteils auffangen müssen, hätten dafür auch beruflich durch Betreuungszeiten zurückstecken müssen und seien andererseits aber verstärkt häuslicher Gewalt ausgesetzt gewesen durch die Ausgangssperren. Und die nächste Krise für viele Frauen habe nun schon begonnen mit dem Krieg von Putins Truppen gegen die Ukraine: die meisten Flüchtlinge werden als Mutter und Kinder ankommen, zeichne sich schon jetzt ab, da die wehrfähigen Männer im Land zur Verteidigung bleiben müssten, wie bemi Medientermin zur Sprache gebracht wurde.
Man habe für den ganzen Landkreis ein Programm zusammen koordiniert, das gerade immer wieder ums Thema politisches Engagement kreist, sagten die Organisatoren.
Den Flyer dazu gibt es auf der Homepage des Frauennetzwerks.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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