Internationaler Tag feiert die kulturelle Vielfalt
Fest ohne Hemmschwellen

Internationaler Tag | Foto: Wirklich authentisch wurde es beim Internationalen Tag am Konzertsegel bei den beiden Damen aus Eritrea, die auf traditionelle Weise Kaffee kochten. Das Bild zeigte eine von ihnen. swb-Bild: eck
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  • Foto: Wirklich authentisch wurde es beim Internationalen Tag am Konzertsegel bei den beiden Damen aus Eritrea, die auf traditionelle Weise Kaffee kochten. Das Bild zeigte eine von ihnen. swb-Bild: eck
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Radolfzell. Wirklich authentisch wurde die beiden Frauen aus Eritrea. Nahe am Boden hocken sie und rösten Kaffeebohnen. Dann füllen sie die zerstampften Bohnen in eine feuerfeste Kalebasse, gießen Wasser dazu und kochen Kaffee auf die typische Art ihrer Heimat.
Zum 24. Mal und seit 2013 am Konzertsegel begingen kürzlich insgesamt rund 600 bis 700 Besucher den Radolfzeller »Internationalen Tag«. Das Fest sei ein wichtiger Baustein im Integrationsprozess zwischen Zuwanderern und Einheimischen, sagt Oberbürgermeister Martin Staab in seiner Eröffnungsansprache. Seit der Migrationswelle der frühen 1990er Jahre, unter anderem aus Pakistan und Ex-Jugoslawien, sei der Stadt Radolfzell die Integration und Teilhabe von Flüchtlingen ein Anliegen. »Damals wurde erkannt, dass man etwas tun muss«, sagt Günter Wenger, Leiter der Abteilung Integration, Soziales, BE, Senioren der Stadt Radolfzell und zuständig für die Organisation des Events. Der Radolfzeller »Internationale Tag« ist eine Symbiose zwischen Kultur und Kulinarik. Vereine verschiedener Migrantengruppen gestalten das abwechslungsreiche Rahmenprogramm mit Tanz und Musik, unter anderem die Tanzgruppe des Tamilischen Bildungsvereinigung, die Bauchtanzgruppe »WildRose« und die Folkloregruppe des Alevitischen Kulturvereins. Kulinarisches aus aller Herren Länder gibt es an den Ständen, die im Halbkreis auf der Wiese gegenüber dem Konzertsegel platziert, das bunte Treiben umrahmen. Essen und Trinken sei ein Teil der Gastfreundlichkeit in der Heimat vieler Migranten, und Teil deren Identität, sagt Wenger. Vielleicht sei die kulinarische Komponente der »Türöffner«, um das Fremde an sich heran zu lassen. Dass die Besucher die Tür gerne aufstoßen, zeigt das Gedränge vor den Buden: Genussvariationen und Folklore-Unterhaltung, fast wie im Urlaub. Mittlerweile gäbe es einen festen Stamm von Teilnehmern, die jedes Jahr das Gesamtprogramm mitgestalten, meint Wenger. Am Abend entführt die Band »Son Pa Ti« die Besucher schon zum vierten Mal mit kubanischen Rhythmen in eine andere, schöne fremde Welt. Gerne lassen wir uns musikalisch davon berühren, aber verstehen.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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