Juristin wurde ohne Gegenstimme in Radolfzell nominiert
FDP geht mit Ann Veruschka Jurisch in den Bundestagswahlkampf

Jurisch Homburger | Foto: Die Kreisvorsitzende der FDP, Birgit Homburger, mit der frisch zur Bundestags-Kandidatin Ann Veruschka Jurische. swb-Bild: of
  • Jurisch Homburger
  • Foto: Die Kreisvorsitzende der FDP, Birgit Homburger, mit der frisch zur Bundestags-Kandidatin Ann Veruschka Jurische. swb-Bild: of
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Radolfzell. 31 stimmberechtigte Mitglieder des FDP-Kreisverbands nonimierten am Freitagabend im Scheffelhof die Konstanzer Stadtverbandsvorsitzende Ann Veruschka Jurisch zur Kandidatin für den Wahlkreis Konstanz zur Bundestagswahl im nächsten September. Nach den Grünen sind die Liberalen die zweiten, die schon einen Kandidaten im Rennen haben.

Nach den aktuell aufwändigen Regularien in Sachen Infektionsschutz und Wahlberechtigungen konnte die Kreisvorsitzende Birgit Homburger gleich zu Sache kommen. Es gab nur eine Bewerberin für die Bundestagswahl und damit könne man aber auch fähige Frauen in eine Führungsposition bringen: Ann Veruschka Jurisch (48). Sie ist als Juristin für verschiedene Stiftungen in der Schweiz tätig und übt einen Lehrauftrag an der Universität Liechtensten aus. Sie war bei der letzten Landtagswahl als Ersatzbewerberin für Jürgen Keck angetreten, der auch mit ihrer Unterstützung den Einzug ins Landesparlament geschafft hatte. Seit 2016 ist die Mutter dreier Kinder die Vorsitzende des FDP- Stadtverbands Konstanz.

Ohne Gegenstimme wurde sie bei eigener Enthaltung nun zur Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Konstanz gewählt. Man könne stolz sein auf die Kompetenz der Mitglieder hier im Kreisverband, machte Jurisch in ihrer Vorstellungsrede deutlich. Es sei eine große und würdevolle Aufgabe, die sie nun hier übernehme ausfüllen wolle.

„In der Corona-Krise haben sich viele einen starken und beschützenden Staat gewünscht. Wir sind die Partei des Rechtsstaats und der Freiheit, und wir werden kämpfen gegen alle Einschränkungen, die diese Freiheit unbegründet bedrohen“, spielte sie auf die aktuellen Reglements an. Schließlich sollte man sich auch im Klaren sein, dass das Geld, das derzeit für Hilfen und Rettungsschirme als Folge des Lockdown ausgegeben werde auch irgendwo herkommen müsse. Ihre Erkenntnis: In der Krise solle der Staat den Menschen dienen, und ihnen nicht noch das Leben schwer machen. Trotz der Beschränklungen im Zuge der Corona Krise habe man es als FDP verstanden sehr kontinuierlich und ergebnisorientiert zu arbeiten und sei im letzten halben Jahr auch sehr produktiv gewesen.

Wichtig ist ihr, der Wirtschaft gute Rahmenbedingungen zu geben um sich entwickeln zu können. Bei der nötigen Transformation in Richtung Klimaneutralität sollte aber das Kind nicht dem Bad ausgeschüttet werden. Das Schulsystem solle nicht noch weiter erodieren, forderte sie. Die Digigialisierung gehe viel zu lange, kritisierte sie in diesem Zusammanhang. Bei der Breitbandversorgung gebe es noch immer viele hellgraue und weiße Flecken, nicht nur im ländlichen Raum.

Die Innovationskraft der Region müsse weiter gefördert werden, sagte sie. Es gelte die Hochschulen auch grenzüberschreitend stark zu halten auch begleitet durch starke Start-up Cluster. Es brauche die bestmögliche Bildung um die Jugend optimal auf ihre Zukunft vorbereiten. „Als Gesellschaft können wir gar nicht genug in die Ausbildung investieren und in die Schulen für die Ausgestaltung ihrer Arbeit.“ . Und: „Wer Flüchtlinge ausbildet muss die Perspektive haben, dass diese auch bleiben dürfen“, spielte sie auf aktuelle Fälle auch hier aus dem Landkreis an.

In Sachen Verkehr werde es wirklich Zeit vernünftige Bahnverbindungen nach Stuttgart und Basel rasch hinzubekommen. „Mutig, optistisch, weltoffen und emphatisch“ will sie in den Wahlkampf gehen und ihre Inhalte vermitteln, unterstrich sie.

„Wir werden kämpfen müssen bei der Landtags- und Bundestagswahl um ein gutes Ergebnis für die FDP zu bekommen, beschwor Birgit Homburger die Mitglieder und zeigte sich optimistisch. Dieses Jahr habe man schon eine ganze Reihe von Neueintritten verzeichnen können, gerade von jüngeren Menschen. „Mindesten bis zur Landtagwahl werden wir einen sehr besonderen Wahlkampf führen müssen“ ging sie auf die aktuelle Krise ein. Man wolle aber im kommenden Sommer schon mit vielen Menschen in Kontakt treten können. Mit einer schlanken aber effektiven Kommission wollte man im Wahlkampf um Stimmen werben.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.