Gut besuchte Tagung des Radolfzeller Seniorenrates
Fallen im World Wide Web
Radolfzell (gü). Das Sprichwort »Gelegenheit macht Diebe« gilt auch im Internet. Das World Wide Web hat die Gesellschaft in einer Weise und Geschwindigkeit verändert, die noch vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen ist: Nachrichten lesen, E-Mails versenden, Rezepte nachkochen, die Reiseroute berechnen oder Bankgeschäfte tätigen - vieles ist nur noch einen Mausklick entfernt. Um die Möglichkeiten bedenkenlos wahrnehmen zu können, ist es allerdings nötig, auch mögliche Gefahren zu erkennen, um sich passend davor zu schützen, wie im Rahmen der Tagung »Verbraucher 60+ Ihr gutes Recht: So schützen Sie sich vor ‚Abzocke‘ im Alltag«, die der Seniorenrat in Kooperation mit dem Ministerium für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, am vergangenen Dienstag durchführte, deutlich wurde. Über 100 Senioren lauschten dabei den Worten der Redner zu den Themen Internetfallen, Haustürgeschäften und Kaffeefahrten. »Wir sind von der Menge an Teilnehmern überrascht«, erklärte Dr. Xaver Müller, Vorsitzender des Seniorenrates, auf Nachfrage des WOCHENBLATTES. Das große Besucherinteresse zeigte deutlich, dass der Seniorenrat mit dieser Thematik bei den Senioren aus dem Landkreis auf offene Ohren stoße.
Dabei - so betonte Georg Abel, Geschäftsführer der Verbraucher Initiative - sei das Ziel der Veranstaltung nicht, die Gefahren zu egalisieren, sondern die Teilnehmer für deren Auswirkung zu sensibilisieren. Wie das in der Realität funktionieren kann, verdeutlichte Sven Weber von der Verbraucher Initiative, der die Teilnehmer mit auf eine Reise durch die Fallen im Internet nahm. Sein Rat fiel dabei eindeutig aus: »Es geht nicht nur darum, auf die eigenen Daten zu achten, sondern auch auf die von Familienmitgliedern und Freunden«, sagte er. Das Internet biete viele Vor- und Nachteile, aber jeder sollte sich bewusst sein, dass er sich vorsichtige im World Wide Web bewegen soll, schließlich vergesse das Internet nichts. Als Leitsatz gelte deshalb: »Mehr Komfort ist weniger Sicherheit und weniger Komfort ist mehr Sicherheit«. Ein Beispiel hierfür: Online oder auf dem Computer hinterlegte Informationen sind bequem, da sie nicht immer wieder eingegeben werden müssen. Allerdings können diese Informationen aus ausgelesen oder weiterverwertet werden.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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