Projekte für Entwicklung 2032 diskutiert
Evangelische Kirche nun auch für die Hosentasche
Böhringen. Am Donnerstag, 11. April, fand die Bezirkssynode des Kirchenbezirkes Konstanz in Böhringen statt. In dieser Synode musste der Doppelhaushalt 2024/2025 des Kirchenbezirkes beschlossen werden. Der Kirchenbezirk ist schuldenfrei und kann in beiden Jahren Rücklagen in Höhe von über 10.000 Euro zurückführen. Eine besondere Herausforderung in den nächsten Jahren werden die Rückgänge durch Kirchenaustritte sein.
Der Kirchenbezirk arbeitet schon jetzt im Rahmen des Strategieprozesses an innovativen Projekten mit der Perspektive 2032, um als Kirche präsent zu bleiben in der Lebenswirklichkeit der Menschen und um zusätzliche Mittel für den Fortbestand der Angebote zu erwirtschaften. Mit Prälat Dr. Marc Witzenbacher nahm ein besonderer Gast an der Bezirkssynode teil. Witzenbacher ermutigte in seiner Andacht: "Ob die Kirche Jesu Christi ihrem Auftrag gerecht wird, ist eben nicht an ihrer gesellschaftlichen Anerkennung oder an ihrem Mitgliederstand ablesbar – übrigens auch nicht umgekehrt, als ob wenige Mitglieder ihre gesellschaftliche Bedeutung herabsetzen würden. Entscheidend ist, ob sie sich so an Jesus Christus orientiert, dass an und in ihr diese lebendige Hoffnung sichtbar und erlebbar wird."
Im zweiten Teil wurde ein Blick auf verschiedene Arbeitsfelder des Kirchenbezirkes geworfen. Tobias Walkling, Leiter der Telefonseelsorge Schwarzwald-Bodensee stellte seine Arbeit gemeinsam mit einem Ehrenamtlichen vor. Dieser betonte seine Erfüllung in dem Engagement durch die gute Gemeinschaft im Team und das gemeinsame Tragen der Verantwortung.
Das Diakonische Werk wurde durch Geschäftsführer Christian Grams vertreten. Er erzählte von der sehr guten Entwicklung des Miteinanders von Gemeinden und Diakonie. So mietet sich die Diakonie bereits seit 2023 in Räumlichkeiten der Bonhoeffer-Gemeinde Singen ein, um dort Beratungsangebote vorzuhalten. Über diese Beratungsangebote hinaus finden in diesem Jahr zum ersten Mal gemeinsame Projekte in der Gemeinde statt. Zudem gibt es Überlegungen, wie das ökumenische Café Horizont, das an das Hospiz in Singen angeschlossen ist, auch als kirchliche Präsenz genutzt werden kann.
Arnold Glitsch-Hünnefeld, Schulpfarrer der Schloss-Schule Gaienhofen berichtete gemeinsam mit seinem katholischen Kollegen, dass sie in Arbeitsgruppen Konzepte entwickeln, wie es gelingen kann, dass Schüler während der Schulzeit das christliche Profil,
den christlichen Glauben als etwas Wertvolles, Tragendes erleben.
Zudem wurde aus zwei Gemeinden über deren Erfahrungen mit der Spielgruppenarbeit berichtet. Dabei handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot, das nah am Bedürfnis der Menschen ist. Es ist eine gute Schnittstelle zwischen geistlichem und weltlichem Leben.
Zum Schluss berichtete Josef John über das Thema Digitalisierung. Er ist Initiator des bezirklichen Instagram-Kanals "Kirche für die Hosentasche", der mittlerweile über 4.000 Follower hat. "Der digitale Raum ist ein Geschenk, in dem wir uns einbringen und
zusätzliche Zielgruppen erreichen können", so John. Im Anschluss fand ein wertvoller Austausch in Kleingruppen statt.
Und es gab noch Ehrungen und Nachrichten: Gerald Reckert wurde als Prädikant für zehn Jahre Dienst geehrt. Diese Ehre wurde auch Heidi Hausmann für 25 Jahre Prädikantendienst und Eva Piepenstock für zehn Jahre zuteil. Die beiden Frauen konnten an dem Abend leider nicht anwesend sein konnten. "Wir sind dankbar für das treue Engagement. Kirche lebt vor allem durch die Ehrenamtlichen, die sich mit Herz und Verstand in den Gemeinden einbringen", so Dekan Markus Weimer.
Eine gute Nachricht wurde für den Pfarrer der Johannesgemeinde Rielasingen, Joachim von Mitzlaff, verkündet. Die Vereinbarung über seine Stelle sei bis 2025 verlängert worden. Mitzlaff kommt aus einer anderen Landeskirche und ist sozusagen nur ausgeliehen, das aber auch schon seit bald 15 Jahren.
Quelle: u. A. ev. Dekanat Konstanz, Sandra Mauch
Autor:Presseinfo aus Singen |
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