Im Untergeschoss der Stadtbibliothek sind die Entwürfe des Ideenwettbewerbs für den Untertorplatz ausgestellt
Entwürfe für den Untertorplatz
Radolfzell. Im Untergeschoss des Österreichischen Schlösschens präsentierte die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche die Siegerentwürfe aus dem kombinierten Investoren- und Architektenwettbewerb für die Zukunft des Untertorplatzes. Es handle sich hierbei um eine sehr wichtige städtische Entwicklung, betonte Oberbürgermeister Martin Staab.
Konkret geht es darum, dass nach dem Umzug der Stadtwerke hier ein Quartier mit Wohn- und Dienstleistungsflächen entstehen soll. Aktuell sind die Grundstücksflächen, die rund 5.400 Quadratmeter umfassen, im Besitz der Stadt, beziehungsweise der Stadtwerke. Um den Umzug der Stadtwerke in die Herrenlandstraße samt dortigem Neubau eines Verwaltungs- und Servicezentrums zu finanzieren sollen die Grundstücke an einen Investor veräußert werden.
Ein Schritt, der für den Geschäftsführer der Stadtwerke, Andreas Reinhardt unumgänglich ist. »Anfang der 80er Jahre hatten die Stadtwerke noch 40 Mitarbeiter, inzwischen ist diese Zahl auf 90 angewachsen. Wir können die Anforderungen an ein modernes Dienstleistungsunternehmen am alten Standort auf Dauer nicht mehr erfüllen«, erklärte er. Da der Umzug nicht durch die Kunden der Stadtwerke finanziert werden soll, ist der Verkauf der Grundstücke aus Sicht von OB Staab und Andreas Reinhardt unumgänglich.
Im Rahmen eines Bürgerworkshops wurden gewisse Kriterien erarbeitet, die als Grundlage der Entwürfe dienen sollten. 40 Büros waren an dem Projekt interessiert, am Ende wurden vier Arbeiten eingereicht. Zum Sieger kürte die Jury die Arbeit des Büros »Mangold, Thoma, Gönc« (MTG) aus Radolfzell mit dem Investor SBK aus Konstanz.
Dieser sieht vier polygonale Baukörper mit vier Geschossen plus Dachgeschoss vor, die die Struktur der gewachsenen Altstadt übernehmen sollen, wie Architektin Inga Gönc-Sauermann vom Büro MTG erläutert. Einer der drei Baukörper bildet den gewerblichen Teil, in dem Beispielsweise ein Lebensmittelversorger und ein gastronomisches Angebot für eine Belebung des Platzes sorgen könnten, die anderen drei Gebäude sind für Wohnraum reserviert. Der Entwurf sieht 63 Wohnungen in unterschiedlichen Größen vor. Auch hier soll die Sozialwohnraumquote von 30 Prozent eingehalten werden.
OB Staab merkte an, dass man sich noch Gedanken über eine Fassadenbegrünung machen könnte. Dies wurde bereits im Bürgerworkshop angesprochen. Auch Baudezernatsleiter Thomas Nöken regte an, die versiegelten Flächen noch weiter zu reduzieren und mehr Grün einzuplanen. »Jetzt ist es wichtig, dass wir in den nächsten zwei Jahren gut vorankommen, damit wir im dritten Jahr bauen können, schließlich soll das Ganze kein Generationenprojekt werden«, so Staab.
Der Siegerentwurf sowie die zweit- und drittplatzierten Arbeiten sind bis zum 21. Februar im Untergeschoss des Österreichischen Schlösschens öffentlich ausgestellt. (Anmerkung der Redaktion: Am Donnerstagnachmittag teilte die Stadtverwaltung mit, dass die Ausstellung bis 7. März verlängert wird.)
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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