Doppel-Goldmedaillengewinnerin im Bürgersaal empfangen

Einfach Weltklasse, Anna-Lena!

Radolfzell. So ganz realisiert scheint Anna-Lena Forster es noch nicht zu haben, was sie bei den Paralympischen Spielen in Südkorea außergewöhnliches geleistet hat. Ganz bescheiden und beinahe ein wenig ungläubig erklärte die Doppel-Goldmedaillengewinnerin der Spiele von Pyeongchang, beim offiziellen Empfang im Bürgersaal am vergangenen Donnerstag, dass es »Wahnsinn« sei, dass so viele Menschen nur wegen ihr hier seien. Dabei hat sich die »goldene« Anna-Lena, die in Südkorea mit dem Sieg in der Super-Kombination und im Slalom binnen weniger Tage zum sportlichen Aushängeschild der Stadt avancierte, diese Aufmerksamkeit mehr als verdient, wie Oberbürgermeister Martin Staab erklärte. »Sie sind eine Inspiration für jeden Sportler in unserer Stadt. Ganz Radolfzell ist stolz auf Sie und freut sich mit Ihnen über die zwei Goldmedaillen. Oder um es in der Jugendsprache auszudrücken: Das ist krass, einfach der Hammer.« Dr. Martin Hornung, Vorstand des Behinderten- und Rehabilitationssportverein Radolfzell, für den Anna-Lena Forster im Gesamtweltcup an den Start geht, ergänzte überglücklich: »Liebe Anna-Lena, Du bist ein leuchtendes Beispiel und Idol für alle Sportler in der Stadt – behinderte aber auch nicht behinderte.« Für diese Vorbildfunktion sei er ihr »unendlich dankbar«.
Axel Tabertshofer, Vorsitzender des TV Radolfzell, war auch noch Tage nach den Spielen in Südkorea vom Auftritt von Anna-Lena Forster begeistert. Denn gemeinsam mit ihrer Konkurrentin und Freundin, Anna Schaffelhuber, sei Anna-Lena Forster das deutsche Aushängeschild der Spiele - immerhin vier der insgesamt sieben Goldmedaillen gehen auf das Konto von Forster und Schaffelhuber. »Mehr als Gold zu holen bei den Spielen geht einfach nicht. Du hast Dir in Südkorea selbst Deine Träume erfüllt«, würdigte Tabertshofer die Leistung der aktuell im Weltcup Zweitplatzierten Stahringerin.
Und wie es sich für eine frisch gebackene Doppel-Goldmedaillen-Gewinnerin gehört, durfte sich Anna-Lena Forster gleich zum zweiten Mal ins goldene Buch der Stadt eintragen. Die 22-Jährige selbst zeigte sich in der wohl größten Stunde ihrer bisherigen sportlichen Karriere gewohnt bescheiden. Sie genieße es nun erst einmal, dass ihre Sportart so sehr in den Medien stattfinde, um dann zurückhaltend anzumerken: In drei Wochen beginnt ihr Studium in Freiburg wieder und bis dahin wünsche sie sich vielleicht noch den ein oder anderen Tag zum Urlaub machen. Bescheiden, ehrlich, bodenständig - das ist echter Sportsgeist und macht wahre Champions aus! Das gesamte WOCHENBLATT-Team gratuliert Anna-Lena Forster auf diesem Wege noch einmal zum unfassbaren Erfolg in Südkorea.
Matthias Güntert
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Natürlich durfte der obligatorische Eintrag ins Goldene Buch der Stadt beim Empfang für Doppel-Paralympics-Siegerin Anna-Lena Forster nicht fehlen. Im Hintergrund freuen sich ihre Eltern Sybille und Jürgen Forster.swb-Bild: gü

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