Täglich rund 600 Besucher beim Schokoladenmarkt auf dem Untertorplatz
Eine süß-herbe Verführung

Radolfzeller Schokoladenmarkt | Foto: Der Schokoladenmarkt in Radolfzell war für die zahlreichen Besucher eine süß-herbe Versuchung. swb-Bild: eck
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Radolfzell. Bei einem Großteil der industriell hergestellten Schokolade würden wertvolle Bestandteile, zum Beispiel die Kakaobutter, der Kakao-Grundmasse entzogen. Die Kakaobutter sei ein begehrter Rohstoff in der Kosmetikbranche und würde teuer bezahlt, sagt Silvia Scharmacher. Sie hat einen Stand am Radolfzeller Schokoladenmarkt und führt einen zweistündigen Schokoladenworkshop durch. Die Teilnehmer lernen und üben sich in der manuellen Herstellung von Schokotrüffeln- und Pralinen. Scharmacher bezieht ihre Kakao-Grundmasse, die noch alle Bestandteile enthält, die eine qualitativ hochwertige Schokolade ausmachen, von Lieferanten aus Österreich und Frankreich. In ihrer kleinen, aber feinen Schokoladenmanufaktur verarbeitet und veredelt sie die Grundmasse, den Nibs, zu allerlei Leckereien. Beim Schokoladenworkshop formen die ausschließlich weiblichen Teilnehmerinnen schon sehr geschickt die gefüllten Schokoladenkugeln.
Am Radolfzeller Schokoladenmarkt sind nur regionale Produzenten aus dem Umkreis von rund 50 Kilometern vertreten. »Der Markt soll langsam und qualitativ wachsen, mit dem Bestreben nach Regionalität«, sagt Nina Hanstein, Geschäftsführerin der Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH. Der Markt wird durch verschiedene Workshops und kulinarische Stadtführungen als Rahmenprogramm ergänzt. Es sei der einzige Schokoladenmarkt in der Bodenseeregion. »Ich kann mir gut vorstellen, dass sich der Schokoladenmarkt in den nächsten Jahren etabliert«, meint Hanstein. Das Stadtmarketing sei in Gesprächen mit weiteren potentiellen regionalen Ausstellern. In diesem Jahr ziehen zehn Hersteller und Händler mit ihren teils ausgefallenen Produkten die Schokoladen-Liebhaber an. »In der Adventszeit fehlt es an einem durchgängigen Angebot in der Stadt«, sagt TSR-Geschäftsführerin Hanstein. Der Christkindelmarkt dauere nur vier bis fünf Tage, daneben gäbe es noch die Adventshütte. Mit dem Schokoladenmarkt wolle das Stadtmarketing die Attraktivität steigern und die Innenstadt weiter beleben. Einige Aussteller bemängeln den Standort am Untertorplatz. Gerade Auswärtige hätten Mühe den Weg zu finden. Nicht einmal allen Radolfzellern sei der Platz bekannt. Das Stadtmarketing schätzt die Anzahl der täglichen Besucher auf rund 600.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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