Andruckfest für die Narrenzeitung »Kappedeschle«
Eine 50-jährige geht online

Narrenzeitung Kappedeschle | Foto: Mit der aktuellen Ausgabe des Kappedeschle: v. l.: Christian Dierks, Grafiker des Titelbildes; Peter Zabel, Lothar Rapp. Ein Scherz des Druckers Zabel: die Titelseite von Dierks Exemplar ist leer, da er seinen Entwurf erst spät einreichte. swb-Bild: eck
  • Narrenzeitung Kappedeschle
  • Foto: Mit der aktuellen Ausgabe des Kappedeschle: v. l.: Christian Dierks, Grafiker des Titelbildes; Peter Zabel, Lothar Rapp. Ein Scherz des Druckers Zabel: die Titelseite von Dierks Exemplar ist leer, da er seinen Entwurf erst spät einreichte. swb-Bild: eck
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Radolfzell. Fünfzig Jahre jung und in jeder Fasnet-Saison ein flotter Feger geblieben: das Kappedeschle. Nun will die Narrenzeitung in den nächsten Jahren nochmals richtig durchstarten.
Das »Kappedeschle« der Narrizella Ratoldi geht in den nächsten zwei bis drei Jahren Online. Beim Andruckfest in der Druckerei Zabel stellte Lothar Rapp, Schriftleiter des Kappedeschle, seine Entwicklungsabsichten vor. Zur Umsetzung einer künftigen Online-Ausgabe brauche es ein spezielles, kleines, schlagkräftiges Team mit EDV-technischem Know-How, meint Rapp. Die bewährte bisherige Printausgabe solle aber weiterhin das publizistische Zugpferd der Narrizella bleiben. »Das Ziel ist die 100. Ausgabe«, sagt Schriftleiter Rapp zuversichtlich.

Damit könne Rapp noch zum Jopi Heesters des Kappedeschle werden, wirft Narrizella-Präsident Martin Schäuble humorvoll ein. Als Vertrauensvorschuss wertet Rapp, dass seitens des Vorstands niemand bei der Herstellung der Narrenzeitung reinrede. Im kleinen Dreier-Team realisiert Rapp den redaktionellen Teil und erstellt das druckfertige Layout. Den Anzeigenverkauf verantwortet seit Jahren Rainer Alfieri und Carmen Aschinger die Anzeigenproduktion. In diesem Bereich hätte sich über die Jahre viel geändert.

Rückblickend seien die 80er- Jahre die schönste Kappedeschle-Zeit gewesen, meint Rapp. Mehrfach hätte sich das Team im Vorfeld getroffen und Ideen für die Beiträge gesammelt. »Es war eine lustige Zeit.« Viele Anekdoten aus dem wahren Leben seien aus der Bevölkerung und von bzw. über Mitglieder der Narrenzunft beigesteuert worden. Das sei heute nicht mehr so. Deshalb müsse über den Tellerrand hinaus geschaut werden bei Themen rund um die Fastnacht. Rapp plant unter anderem eine Serie über die Narrenzünfte der Region und der Stadtteile.

Zum 50. Jubiläum des Kappedeschle hat Peter Zabel eine Retrospektive in Buchform als Mini-Auflage zusammengestellt mit allen Titelbildern, Narrenspiegeln und historischen Faksimiles. In einer eigenwilligen, humorvollen Eröffnungsrede hatte Zabel die rund 120 Gäste der traditionellen Andruckfeier begrüßt und die Jubiläums-Retrospektive den Blattmachern als Geschenk überreicht.

Neben dem Kappedeschle werde jährlich die Fasnet-Fibel für Kids produziert und kostenlos in Kindergärten und Grundschulen verteilt, sagt Zabel. Seit 27 Jahren werden beide Erzeugnisse in seiner Druckerei hergestellt.
Als ein Highlight zum Jubiläum lies die Narrizella eine Kappedeschle-Uhr entwerfen, die von einem Radolfzeller Uhrengeschäft angeboten wird. Aus den Händen von Narrizella-Präsident Schäuble erhielt Blattmacher Lothar Rapp die erste Kappedeschle-Uhr als Dank für sein Engagement. Mit den Erlösen aus den Werbeanzeigen, dem Verkauf der Kappedeschle-Auflage mit 2.000 Exemplaren und den vier Narrenspiegeln finanziere die Narrizella ihre Aktivitäten der Kampagne.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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