Präventionsrat bekommt Hilfe von TBR
Ein weiteres Mittel gegen Zigarettenstummel-Littering in Radolfzell

Eva-Maria Beller, Leiterin Kinder und Jugend, Susann Göhler-Krekosch, Präventionsratsvorsitzende, und Ferdi Cihan, Leiter der Technischen Betriebe Radolfzell, an einem der neuen Kippensammler vor dem Weinhaus Baum. | Foto: Stadt Radolfzell
  • Eva-Maria Beller, Leiterin Kinder und Jugend, Susann Göhler-Krekosch, Präventionsratsvorsitzende, und Ferdi Cihan, Leiter der Technischen Betriebe Radolfzell, an einem der neuen Kippensammler vor dem Weinhaus Baum.
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Radolfzell. Zigarettenstummel sieht man an vielen Stellen in der Stadt auf dem Boden liegen. Sie sind klein, aber schädlich für die Umwelt, wenn sie nicht in Müllbehältern entsorgt, sondern achtlos auf den Boden geworfen werden, was leider die leichtfertige Angewohnheit der meisten Raucher ist. 

Sie verunreinigen das Grundwasser, stellen eine Gefahr für Kinder dar, die mit ihnen in Berührung kommen und können Tieren schaden. Um die Stadt Radolfzell sauberer zu halten, haben die Technischen Betriebe auf Initiative des Präventionsrates zusätzlich zu den Zigarettenstummel-Behältern, die im oberen Bereich von größeren Mülleimern angebracht sind, zehn neue Zigarettenstummel-Sammelbehälter der Firma Abfallhai in der Innenstadt angebracht.

In Zukunft sollen weitere Behälter auch in anderen Stadtteilen aufgestellt werden, gibt Ferdi Cihan, Fachbereichsleiter der Technischen Betriebe, bekannt.

An sieben Standorten sind die kleinen Sammelbehälter bereits angebracht. Sie hängen auf etwa 1,50 Meter Höhe, befestigt an Laternenpfählen oder anderen Säulen. So zum Beispiel in der Höllstraße beim Weinhaus Baum oder am Spielplatz beim Stadtgarten. Das sind Stellen, wo die Stummeldichte besonders auffällig ist. An anderen Standorten wurden Modelle gewählt, die als schmale Säulen im Boden verankert sind, beispielsweise am Brunnen auf dem René-Moustelon-Platz.

Anstoß zu den Überlegungen, wie die Kippen besser entsorgt werden könnten, gab die Anfrage eines Bürgers, der sich über die Verunreinigung des Bodens beschwerte. In einem ersten Schritt ging der Präventionsrat auf Bürger zu und verteilte auf dem Wochenmarkt Taschenaschenbecher, kleine Plastik-Behälter, in denen Zigaretten unterwegs ausgedrückt und die Reste verwahrt werden können - solange, bis man auf den nächsten Mülleimer trifft.

„Die Aktion kam so gut an, dass wir weitere Schritte unternehmen wollten“, berichtet Susann Göhler-Krekosch, Vorsitzende des Präventionsrates. Ein Antrag des Präventionsrates im Gemeinderat, zehn gesonderte Sammelbehälter für Zigaretten in der Stadt anzubringen, wurde befürwortet.

Göhler-Krekosch möchte dafür sensibilisieren, dass ein achtsamer Umgang mit schädlichen Substanzen wie Nikotin allen zugutekommt: „Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen“ und „eine gesunde Natur ist für uns alle wichtig“, begründet sie. Auch im Hinblick auf die Nähe zum See und die Naturschutzgebiete sei ein gewissenhafter Umgang mit Abfällen äußerst wichtig, hebt sie hervor. Kippen würden nicht selten einfach in den See geworfen, bemängelt sie. Auch wenn die Zigarettenreste nicht direkt in Seen und Flüssen landen, wäscht der Regen die Gifte der Zigaretten aus den Filtern heraus und spült sie in die Gewässer. Die Auswirkungen auf Wasserlebewesen reichen von Gen- und Verhaltensänderungen bis hin zum Tod, informiert der BUND. „Wasserflöhe werden vergiftet, sie werden von Fischen gefressen und landen so in der Nahrungskette“, fügt Göhler-Krekosch hinzu. Außerdem vergifte ein Zigarettenstummel 1.000 Liter Wasser. Für Kleinkinder könnten bereits drei Kippen lebensgefährlich sein, wenn sie sie aufsammeln und in den Mund stecken, fährt sie fort.

Noch immer zu viel Müll in der Stadt

Bei einem Rundgang durch die Stadt zeigt Ferdi Cihan, dass leider auch um viele Müllbehälter Abfälle auf dem Boden liegen. Er hofft, dass die erhöhte Anzahl von Möglichkeiten, den Müll zu entsorgen, wahrgenommen wird und zu einem schöneren Stadtbild führt. Die neu aufgestellten Behälter für Zigarettenstummel weisen in seinen Augen darüber hinaus gleich mehrere Vorteile auf: „Sie sind leicht zu montieren, leicht zu reinigen und bei Bedarf können sie ohne große Umstände abgebaut und an anderen Standorten angebracht werden“, unterstreicht er. Aktuell werden die Zigarettenreste mit dem Restmüll entsorgt, in Zukunft könnten sie eventuell sogar recycelt werden. „Da sind wir noch in einem dynamischen Prozess“, erklärt der Leiter der Technischen Betriebe. „Wichtig ist uns, dass alle Bürger an einem Strang ziehen“, unterstreicht Eva-Maria Beller, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend. Denn: „Nicht nur Jugendliche rauchen, wir möchten auch an Erwachsene appellieren, sich auf ihre Vorbildfunktion zu besinnen.“

Stadtputzete mit dem Jugendrat geplant

In Abstimmung mit dem Jugendgemeinderat und den Technischen Betrieben hat der Präventionsrat eine weitere Aktion geplant, um die Natur sauber zu halten: Am 1. April - das ist kein Scherz - wird eine Stadtputzete am Uferbereich des Sees zwischen dem Wasserspielplatz und dem Hotel Bora stattfinden. Treffpunkt an diesem Tag ist um 9 Uhr vor dem Rathaus. 

Anmeldung: Jeder, der mitsammeln möchte, kann sich per Mail anmelden: doris.sturm@radolfzell.de (Angabe der Anzahl der Helfer). Sammelzangen, Westen und Mülltüten werden durch die Technischen Betriebe gestellt. Gegen Mittag gibt es als Dankeschön einen Imbiss und Getränke im Rathausinnenhof für die fleißigen Helfer.

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Presseinfo aus Singen

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