Erinnerung an Pfarrer Karl Jung
Ein Seelsorger, der fehlen wird

Pfarrer Jung | Foto: Anfang der Woche ist Pfarrer Karl Jung im Pflegeheim im Kloster Hegne verstorben. swb-Bild: pr
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Radolfzell/ Hegne. Vielen Markelfingern, ebenso aber auch Öhningern wird er noch in sehr guter Erinnerung sein, Pfarrer Karl Jung. In beiden Orten hat er zuletzt viele Jahre zunächst hauptamtlich, später als Pensionär gewirkt. Anfang der Woche ist Karl Jung nun im Pflegeheim im Kloster Hegne gestorben.

Er habe es nie bereut, sich für den Priesterberuf entschieden zu haben, so Pfarrer Jung in einem Interview im Jahre 2014, kurz nach seinem Umzug von Markelfingen ins Kloster Hegne. Auch dort, bis in die jüngste Zeit hatte sich Karl Jung mit den Problemen der Kirche befasst. So beschäftigte Ihn etwa der Priestermangel oder die Stellung der Laien »Die Laien – Frauen und Männer, können der Kirche viel geben – durch ihr Beispiel und durch die Liebe und Haltung«, so seine Meinung.

Bereits 1995 pensioniert, hatte er bis 2014 die Pfarrgemeinde St. Laurentius als »Altersruhesitz« gewählt und gemeinsam mit der Gemeinde regelmäßig Gottesdienste gefeiert, Kommunionkinder, Senioren und insbesondere die kranken Menschen in der Gemeinde begleitet. Für die Gemeinde war Pfarrer Jung so auch als Pensionär ihr Pfarrer und die Gemeinde war stolz, dass sie, trotz der überschaubaren Größe, ihren eigenen Priester hatte.

Dabei war dieser Weg für Karl Jung, wie für viele Priester seiner Generation, mehr als beschwerlich. Geboren 1928 in Mannheim, erwies sich sein Lebensweg alles andere als leicht und einfach, erlebte er als Kind und Jugendlicher doch die Schrecken, das Leid und die Ungewissheit des Krieges. Mit viel Glück gelang es ihm nach dem Krieg in die Heimat zurückzukommen und 1949 das Abitur abzulegen. Nach dem anschließenden Studium im Collegium Borromaeum in Freiburg und im Priesterseminar St. Peter wurde er 1955 zum Priester geweiht. Die folgenden Jahre führten Pfarrer Jung quer durch die Erzdiözese Freiburg. Stationen waren seine Heimatstadt Mannheim, Konstanz, Laufenburg, Günterstal, Lahr – und er wurde zum Jugendpfarrer für die Frauenjugend ernannt, eine Aufgabe, die ihn viele Jahre begleitete. Als Pensionär fühlte er sich nach seiner Pensionierung 1995 nach eigenen Aussagen in seinem »Altersruhesitz Markelfingen« gemeinsam mit Klara Himmelsbach, die ihn als Haushälterin seit der Zeit in Günterstal begleitete, äußerst wohl.

Auch die Markelfinger waren mit ihrem Pfarrer Jung sehr zufrieden und sind ihm bis heute äußerst verbunden für seinen pastoralen Einsatz und sein Wirken in der Gemeinde. Vieles, was derzeit aktuell in der Kirche diskutiert wird, hat Pfarrer Jung schon vor Jahren gesehen und auf manches hat er schon damals die Gemeinde vorbereitet, die Pfarrgemeinde St. Laurentius erinnert sich mit großer Dankbarkeit an das Wirken und den Einsatz von Pfarrer Karl Jung, heißt es in einem Schreiben von Pfarrgemeinderat Prof. Michael Gleich, dem Sprecher des Gemeindeteams St. Laurentius Markelfingen.

Seelenamt und Beerdigung von Pfarrer Karl Jung finden am kommenden Dienstag, 25. Februar, um 14 Uhr in Hegne statt.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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