Einzigartiges Kunstprojekt der Baugenossenschaft Hegau bis 2e4 Uhr geöffnet
Ein »Richtfest« der etwas anderen Art
Radolfzell. Normalerweise steht auf Baustellen der Hinweis »Betreten verboten - Eltern haften für ihre Kinder«. Doch auf dieser Baustelle ist dies anders. Gänzlich anders, um genau zu sein. Denn in der Gustav-Troll-Straße in Radolfzell ist das Betreten der Baustelle ausdrücklich erwünscht. Die Baugenossenschaft Hegau hat ihr »Richtfest« am heutigen Freitag offiziell eröffnet. »Dieses Richtfest ist anders, diese Baustelle ist anders«, betonte Axel Nieburg, Geschäftsführer der »Hegau« in seiner Eröffnungsrede. Für die Künstler stehen 3.700 Quadratmeter Wohnfläche und noch einmal 960 Quadratmeter Tiefgarage zur Verfügung. Wie Nieburg verriet, sollen später auf dem Areal 50 Mietwohnungen entstehen. »Hier kollidieren und kooperieren am heutigen Tag mit dem Kunstdiskurs und einer Baustelle zwei unterschiedliche Formen zu einer Einheit«, versprach Organisator Jeremias Heppeler. Man packe die Kunst einfach kurzerhand in eine Baustelle. Ein Highlight, so verspricht Nieburg, wird das Kranprojekt »Derrick« um 21 Uhr werden oder die »Froschenleiter« des Fanfarenzuges der Froschenzunft.
Interessant könnten auch die beiden Preise werden, die die »Hegau« ausgerufen hat: Während beim Richtfest-Förderpreis für junge Künstler unter 35 Jahren eine fachkundige Jury den Sieger wählt, können die Besucher beim Richtfest-Besucher-Preis »Richtet mich!« selbst abstimmen, welches Werk ihnen am Besten gefällt. Jeder Gast hat die Möglichkeit für sein Lieblingskunstwerk abzustimmen, indem er einen Nagel in die entsprechenden Holzscheiben auf dem Gelände treibt.
Das Kunstprojekt der Baugenossenschaft Hegau sticht aber auch durch eine andere Tatsache hervor: Es dauert nur 24 Stunden an. Mit der Eröffnung um 11 Uhr am heutigen Freitag läuft die Zeit. Wer sich die Kunstwerke anschauen will, hat deshalb nur noch bis um 24 Uhr Zeit. Danach wird die Kunst von der Baustelle wieder verschwinden und die Bauarbeiter werden wieder in Beschlag nehmen.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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