Solarenergiedorf Liggeringen wird eingeweiht
Ein Ort voller Energie
Liggeringen. Nicht nur in Großstädten ist die Wärmeversorgung nach wie vor ein Sorgenkind der Energiewende, auch kleinere Ortschaften haben diesbezüglich Defizite - nicht jedoch die Stadt Radolfzell.
Im Stadtteil Liggeringen wird das Solarenergiedorf am Freitag, 22. März, mit einem rauschenden Fest eingeweiht. »Nach einer mehr als vier Jahre andauernden Planungsphase freue ich mich nun sehr, dass wir die Einweihung des Solarenergiedorfes in Liggeringen feiern können«, so Oberbürgermeister Martin Staab beim Pressegespräch in der Heizzentrale des Energiedorfs.
Die finanzielle Unterstützung für das sogenannte »Leuchtturmprojekt« kam vom Land Baden-Württemberg; Dank geht an die Stadtwerke Radolfzell, »mit dem wir gemeinsam frühzeitig die richtigen Weichen gestellt haben«, so Staab weiter. Die Stadtwerke Radolfzell haben rund 4,3 Millionen Euro in das Projekt investiert.
Durch den Bau des Wärmenetzes ist es nicht nur gelungen, aufzuzeigen, wie die Umstellung auf erneuerbare Energien funktionieren kann, sondern auch, dass durch den Einsatz regenerativer Energie nun jährlich bis zu 1.400 Tonnen des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes verhindert werden können.
Für die Wärmeerzeugung sind die rund 1.200 Quadratmeter große Freiflächensolarthermieanlage und der Holzhackschnitzelkessel, der zusätzlich über Abgasreinigungsanlage verfügt. Die Anlagen zusammen erzeugen jährlich 470 MWh Wärme. In Zukunft werden 100 Haushalte durch die Solaranlage versorgt werden. Laut Statwerke Geschäftsführer Andreas Reinhardt sollen 20 bis 25 Prozent des Wärmebedarfs in der Zeit von Mai bis September über die Anlage gedeckt werden.
Auch Ortsvorsteher Hermann Leiz freut sich über das Solarenergiedorf, welches von Anfang an auch bei den Liggeringern Anklang fand. »Durch die vielen Baustellen in den zwei Jahren Bauzeit war es nicht immer einfach, es war schon eine erhebliche Belastung im Ort. Aber: den Bürgern ist die Umwelt was Wert«, weiß Leiz.
Für die »Umweltstadt Radolfzell« bleiben Umwelt- und Klimaschutz weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung: durch die Sanierung städtischer Gebäude sollen diese nach und nach energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Und auch Hausbesitzer, die energetisch nachrüsten wollen, werden im Rahmen eines kommunalen Förderprogramms unterstützt. Für den städtischen Fuhrpark wird jedes neue Fahrzeug auf E-Mobilität geprüft, außerdem soll die Ladesäulen-Infrastruktur für E-Autos weiter ausgebaut werden.
Die Einweihungsfeier am 22. März, für die Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, sein Kommen zu gesagt hat, beginnt am Freitag, 22. März um 14 Uhr.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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