Jürgen Keck aus Böhringen will für die FDP in den Landtag einziehen
Ein Liberaler durch und durch
Radolfzell (gü). Jürgen Keck will es bei der bevorstehenden Landtagswahl im März wissen: Der langjährige Radolfzeller Stadtrat, der gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Böhringen wohnt, will für die FDP in den Landtag einziehen. Im Interview mit dem WOCHENBLATT sprach der 54-Jährige über seine politischen Ziele.
WOCHENBLATT: Was war für Sie ausschlaggebend, Ihren Hut in den Wahlkampfring zu werfen?
Jürgen Keck: »Ich bin bereits seit zwölf Jahren in der Kommunalpolitik im Radolfzeller Stadtrat und im Kreistag tätig und habe dabei immer versucht, nach dem Motto »Von hier, für uns« Politik zu betreiben. Ich will nicht eigennützig für mich etwas bewegen, sondern für die Menschen, die hier wohnen und leben. Auch im Kleinen kann man etwas bewegen. Jetzt ist es Zeit, etwas größer zu agieren, und deshalb möchte in den Landtag einziehen.«
WOCHENBLATT: Seit wie vielen Jahren sind Sie kommunalpolitisch bereits aktiv?
Jürgen Keck: »Ich bin seit 20 Jahren im Ortschaftsrat in Böhringen, seit zwölf Jahren im Kreistag und im Radolfzeller Stadtrat sowie seit sechs Jahren im Regionalverband Hochrhein-Bodensee. Ich bin ein Liberaler durch und durch, was meine Zugehörigkeit zur FDP seit mehr als 20 Jahren beweist.«
WOCHENBLATT: FDP-Parteichef Christian Lindner hat sich klar gegen die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel positioniert. Wie wollen Sie die Flüchtlingskrise in der Region in den Griff bekommen?
Jürgen Keck: »Durch Wahrheit und Klarheit. Es wurde vieles zu lange nicht deutlich genug angesprochen, denn jeder hatte Angst, in die rechte Ecke gedrückt zu werden. Wenn der Fluchtgrund – eine Bedrohung des Lebens – nicht mehr herrscht, müssen Flüchtlinge wieder zurückgeführt werden. Kriegsflüchtlinge müssen unter zeitlich befristeten humanitären Schutz gestellt werden. Zudem brauchen wir eine effizientere Registrierung und eine zeitlich begrenzte Residenzpflicht. Jeder Flüchtling aus unsicheren Herkunftsländern sollte unseren Schutz genießen, aber er muss sich auch zu benehmen wissen. Zudem fordere ich die Einführung eines klaren Einwanderungsgesetzes.«
WOCHENBLATT: 750 Flüchtlinge im ehemaligen »Dekorsy«-Areal – dezentral sieht anders aus?
Jürgen Keck: »Man muss schnellstens die Asylverfahren beschleunigen und dann müssen Rückführungen in die Heimatländer stattfinden, um tatsächlich eine Entlastung zu schaffen. Dadurch wird Platz geschaffen, für Flüchtlinge, die diese Hilfe wirklich brauchen.«
WOCHENBLATT: Für welche politischen Ziele stehen Sie?
Jürgen Keck: »Ich setze mich für die Eigenverantwortung der Menschen in der Region ein. Nicht für alles braucht man Gesetze und Bestimmungen. Aber es braucht einen Staat, der seine Kernaufgaben wirksam erfüllt.«
WOCHENBLATT: Die FDP ist in vielen Landtagen nicht mehr vertreten und sie musste auch ihre Plätze im Bundestag räumen. Wie fällt Ihre Prognose für die Landtagswahl aus?
Jürgen Keck: »Ich würde mir wünschen, dass die FDP wieder verstärkt vertreten ist. Es braucht ein Korrektiv, und da hat die FDP auch in der Rolle der Opposition bisher eine gute Arbeit geleistet. Ich persönlich will mit vernünftigen Ideen und Zielen die Zukunft mitgestalten.«
Interview: Matthias Güntert
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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