Wieder eine Weihnachtsfeier mit dem OB
Ein Jahr im Amt und schon zwei Krisen als Herausforderung

OB Simon Gröger bei seiner Rede zur ersten Weihnachtsfeier mit den Vertretern der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und der Ortsvorsteher im neuen Saal des Strandcafés auf der Mettnau. Eine erste Bilanz zu einem Jahr als OB gab es im Vorgriff auf den Neujahrsempfang. | Foto: Fiedler
  • OB Simon Gröger bei seiner Rede zur ersten Weihnachtsfeier mit den Vertretern der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und der Ortsvorsteher im neuen Saal des Strandcafés auf der Mettnau. Eine erste Bilanz zu einem Jahr als OB gab es im Vorgriff auf den Neujahrsempfang.
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Radolfzell. Es hatte auch hier eine längere Pause gegeben, und das nicht nur wegen Corona. Doch am Montag konnte OB Simon Gröger eine doch stattliche Schar von Ressort- und Fachbereichsleitern, Führungskräften von Stadtwerken und Kur, Ortsvorstehern und Gemeinderäten zum Weihnachtsessen im neuen Tagungssaal des Strandcafés begrüßen. Dass dies, abgesehen von den Kontaktbeschränkungen der Corona-Krise, auch nicht immer so war, darüber philosophierte StadtratNorbert Lumbe in seinem Grußwort, denn in den Jahren zuvor sei die Resonanz doch deutlich spärlicher gewesen und die Frage sei da immer gewesen, wer am Tisch des OBs sitzen sollte.
„Wenn Sie in ihrem ersten Jahr etwas falsch gemacht hätten, dann wären sicher auch schon viel weniger Gäste zum Jahresabschluss gekommen“, setzte Lumbe zu einem Lob an den OB an, in dem er auch die Stadtverwaltung mit einbezog, die enorm viel umzusetzen habe und hatte in den letzten Jahren.
Immerhin sind es nun mit den letzten beiden Corona-Wellen und den Auswirkungen des Ukrainekriegs schon zwei Krisen im ersten Amtsjahr, das Simon Gröger mit seinem Willen zur Veränderung des Stadtapparats trotzdem eng vertaktet hatte. Zum Beispiel mit vielen neuen FachbereichsleiterInnen und Wirtschaftsförderer und den Bemühungen um ein besseres (politisches) Klima. In der Stadt und damit auch im Einsatz für eine Klimawende im Gesamten, auf die der Gemeinderat mit Nachdruck drängt.
Für Simon Gröger zählt auch die Zeit nach dem 12. März zu den Krisen, als das Lofert-Strukturgutachen des Gesundheitsverbunds öffentlich gemacht wurde, mit der Ankündigung der Schließung des Radolfzeller Krankenhauses.

Warten auf Neujahrsempfang

Vieles ist verändert worden, doch den Ausblick wolle er sich auf den Neujahrsempfang aufheben, dort solle es ja um den Weg gehen, den Radolfzell in die Zukunft gehen könnte, mit vereinten Kräften. Seine beeindruckendsten Wahrnehmungen für Radolfzell in diesem ersten Jahr sei die Fasnet gewesen, auch wenn angeblich noch mit angezogener Handbremse, das Hausherrenfest und die Antrittsbesuche bei den Partnerstädten Istres und Amriswil.
Wie zerbrechlich der Friede in Europa sein könne, habe der Krieg in der Ukraine deutlich gemacht. „Wir haben alle die Verpflichtung, uns für die Wahrung der Demokratie und gegen Krieg wie die Ausübung von Gewalt auszusprechen“, mahnte Gröger in seiner ersten Ansprache zu den Gästen im Strandcafé.  Das Ehrenamt in der Stadt übertreffe jedes Maß dessen, was er bisher erlebt hatte.

Einig im Gemeinderat

Wichtige Schritte sieht Simon Gröger erreicht, mit einer großen Einigkeit im Gemeinderat und dem Weg zum Arbeitsparlament, was als Wunsch zu seiner Amtseinführung ausgesprochen worden sei. Hier habe man viel Effektivität erreicht, mit schnelleren Entscheidungswegen, was in der aktuellen Lage die richtige Antwort gewesen sei. Ein ausdrücklicher Dank ging an Bürgermeisterin Monika Laule. Er könne sich zu 100 Prozent auf sie verlassen und sie sei durch ihr Wissen und die damit verbundenen Perspektivwechsel eine wichtige Brücke zur Stadt für ihn. Auch Angelique Augenstein dankte er für ihren beherzten Start im Sommer in ihrem Fachbereich Stadtentwicklung, bei der man nun im März das Thema Wohnraumentwicklung mit einer lokalen Konferenz angehen wolle. Mehr wird es zu erfahren geben beim Neujahrsempfang am 15. Januar im Milchwerk.
Zu guter Letzt war der OB dann noch musikalisch gefordert, ein Bläsertrio der Gäste mit einer Kuhglocke zu begleiten, umrahmt vom Gläsergeklapper auf der Alm. Gemeinderat Dietmar Baumgartner hatte die Idee dazu und die OB-Glocke für die Feier mitgebracht.
Verabschiedet in den Ruhestand wurde durch die Gäste an diesem Abend auch Georg Becker, der Lokalchef der Tageszeitung, der seine Karriere einstmals in der Radolfzeller Stadtverwaltung begonnen hatte, wie OB Gröger recherchiert hatte. Entsprechend seiner Leidenschaft fürs Kochen habe er doch manche der politischen Berichte scharf gewürzt serviert und als genauer Zuhörer für Gesprächsstoff gesorgt und auch dazu aufgefordert, manches zwischen den Zeilen herauszulesen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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