Das Radolfzeller »Bokle« feierte zehnten Geburtstag

Ein immer frischer Jubilar

Radolfzell. Die Meisten kennen das »Bokle«. Den Anderen könnte es ein Begriff werden. Für alle Altersgruppen bietet das »Bokle« ein Mix an kulturellen Veranstaltungen in einer «spannenden« Location. Bei der Feier anlässlich des zehnjährigen Jubiläums ist das Credo unter den «»Bokle«-Machern: »Wir wollen das Veranstaltungskonzept weiter nach vorne bringen und die Qualität anheben«. Neben den Newcomern sollen künftig vermehrt etablierte Musikgruppen und Künstler auftreten, sagt Daniel Schenker, 1. Vorsitzender des Fördervereins alternative Jugendkultur Radolfzell.
Als die ursprüngliche Gaststätte »Bokle« 2006 dem »seemax«-Bau weichen musste, gründete der vorwiegend jugendliche »harte Besucherkern« dieser Radolfzeller Institution den Förderverein. Mit Unterstützung der Stadt Radolfzell fand 2007 das neue »Bokle« ein Wellblechdach über dem Kopf. »In den Räumlichkeiten in der Gottlieb-Daimler-Strasse lag zentimeterdick der Staub auf dem Boden«, sagt Schenker. Nach der Entrümpelung und einer Grundreinigung durch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurde daraus langsam die neue Heimat des »Bokle«. 2008 wurde die erste öffentliche Veranstaltung im neuen »Bokle« durchgeführt. Seitdem gäbe es in Radolfzell keine vergleichbare Einrichtung. Für jeden Besucher ist das »Bokle« etwas anderes: ein Treffpunkt, eine Veranstaltungslocation, ein Ort um mit Freunden zu diskutieren. Ueber alle Generationen verteile sich die Besucherzahl, wenn auch das Gros bei den jungen Erwachsenen läge. Der älteste Stammgast sei rund 70 Jahre alt.
Im Jahre 2012 kaufte die Stadt Radolfzell den Gebäudeteil in dem das »Bokle« seither beheimatet ist. Der Förderverein sanierte das Objekt in eigener Regie und in Eigenleistung. Unter anderem gab es ein neues Dach und eine Wärme-Isolierung. Finanziell unterstützt wurde die Grundsanierung von der Sparkassenstiftung Hegau-Bodensee. Eine regelmäßige Kulturförderung erhalte das »Bokle« durch die Messmer-Stiftung, die auch die anstehende Elektromodernisierung mit LED-Leuchten und energieeffizienten Küchen- und Gastro-Geräten bezuschusse.
Insgesamt hat der »Bokle«-Förderverein rund 78 Mitglieder. Die Gebäudemiete und den Unterhalt erwirtschaften die jungen Betreiber aus dem Gastro- und Barbetrieb, sowie den Eintrittsgeldern der Veranstaltungen. Bei Events bietet das »Bokle« Platz für maximal 300 Besucher. Leider käme an Tagen ohne Veranstaltung wenig Laufpublikum, meint Schenker. Vielleicht löst eine zündende Idee der Vereinsmitglieder das Problem. Bisher mangelte es ihnen nicht daran.

- Matthias Güntert