Jan Delay auf dem Radolfzeller Seefestival
Ein Hamburger Jung verwandelt das Konzertsegel zur Disko

Die Bühne am Konzertsegel zu einer Disko verwandelte der Hamburger Superstar Jan Delay mit seiner Disko Number One beim Abschlusskonzert des Zeller Seefestivals. | Foto: Philipp Findling
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Radolfzell. Seit mittlerweile mehr als 25 Jahren bereichert der Rapper und Sänger Jan Delay die deutsche Musiklandschaft. Am 1. Juni war er nun mit seiner aktuellen Band "Disko No. 1" zu Gast auf dem Radolfzeller Seefestival und verwandelte das Areal rund um den Konzertsegel für eine Nacht zur größten Tanzfläche am Bodensee.

Weit vor dem großen Auftritt wurde das Publikum an diesem Tag mit Obacht aufgebrasst, der Zeller Froschenkapelle, Die Brasserie und Dicht & Ergreifend ordentlich vor- und eingeheizt auf das, was ab 21 Uhr folgen sollte. 
Schon mit den ersten drei Songs "Hallo" sowie den beiden Megahits "Klar" und "Türlich, türlich" hatte der Superstar das Publikum ganz auf seiner Seite. Bereits hier zeigte sich die ganze Klasse des gebürtigen Hamburgers, der in seiner Karriere schon mit der deutschen Musiklegende Udo Lindenberg auf der Bühne stand.

Die Rückkehr der "Beginner"

Begleitet von fetzigen Beats und den drei starken Sängerinnen Esther Cowens, Ngone Thiam und Nathalie Dorra von "Disko No. 1" gab es bei den Songs "Spaß" und "Hammerhart" einen echten Gänsehaut-Moment, als er seinen Bandkollegen Dennis Lisk, bekannt als Denyo, von seiner Hip-Hop-Formation "Beginner", mit welcher er 1998 seinen kommerziellen Durchbruch feierte, auf die Bühne holte und nach diesen Songs noch eine beeindruckende Hommage an Rap-Klassiker wie unter anderem "California" und "Still D.R.E." lieferte. Für einen Moment fühlte es sich wirklich so an, als würden die "Beginner" wieder gemeinsam auf der Bühne stehen, was einigen Fans merklich anzusehen war. 
Und egal ob bei der kreativen Interpretation von Nenas Hit "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" oder den Hits "Genau so" und "Saxophon" - die großen und kleinen "Diskogäste" ließen sich auch trotz Regen und einer mit Matsch bedeckten Grasfläche nicht vom ausgelassenen Tanzen abhalten. "Echt der Hammer, wie ihr bei diesem Sauwetter durchhalten könnt" lobte selbst Jan Delay das Publikum hierfür.

Heiße und wilde Rhythmen am Seeufer

Das der Hamburger Vollblutmusiker auch gefühlvoll kann, bewies er eindrucksvoll mit einem Cover des Songs "Für immer und dich" von Rio Reiser. "Und jetzt beweist mal, dass ihr das könnt" schrie der Sänger vor dem Lied "Sie kann nicht tanzen" in die Menge - und diese ließen den Worten lautstark Taten folgen. Nachdem mit "Disko" ein weiterer Erfolgshit zum Besten diese Taten weiterliefen, folgte bei der Instrumentalnummer "Freeze Lenny" etwas Kreativität auf der Bühne am Konzertsegel Band und Sänger zu gewissen Zeitpunkten zur Freude des Publikums erstarrten, ehe sich die Band zum ersten Mal von der Bühne verabschiedete.
Richtig heiß und wild wurde es, als Jan Delay und die "Disko No. 1" zur ersten Zugabe mit "Feuer" und "Oh Jonny" sich wieder den weiterhin feierfreudigen Konzertgäste zeigten. Gerade bei Zweitgenanntem zeigte sich die ganze Spielfreude der Band sowie die beeindruckenden Stimmen der drei Sängerinnen. Etwas nostalgisch und kreativ zeigte sich die Formation mit dem "Pump Up Medley", welches seit vielen Jahren schon zum Tourprogramm des Hamburgers gehört und bei dem Hits wie "Pump Up The Jam", "Krawall und Remmidemmi" und "Barbara Streisand" das Publikum nochmal ordentlich zum Beben brachte.
Zur aller letzten Zugabe erlaubte sich Jan Delay dann noch einen kleinen Scherz, als er seinen Erfolgshit "St. Pauli" aus dem Album "Hammer und Michel" mit seinem nächsten Tourort Fulda ankündigte, ehe nach dessen Darbietung dann ein über zweistündiges, höchst unterhaltsames und stimmungsvolles Konzert sowie das gesamte Seefestival beschlossen wurde.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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