Land will besseren Schutz für den Untersee
Ein Feuerwehrboot für Radolfzell
Radolfzell. Vier nagelneue Feuerwehrboote gibt es seit kurzem auf dem Bodensee. Eines davon ist nun in Radolfzell stationiert. „Wir freuen uns sehr, dass Radolfzell Standort eines Feuerwehrbootes wird. Das ist ein wichtiges Signal für Bevölkerung und Wehr“, betonte Bürgermeisterin Monika Laule im Rahmen eines Pressetermins, bei dem das Boot vorgestellt wurde. Es soll vor allem für den Gewässer- und Umweltschutz im Einsatz sein. Parallel wird es aber auch für technische Hilfeleistungen, Rettungseinsätze und natürlich zur Brandbekämpfung auf Booten und Kursschiffen eingesetzt, erklärt Helmut Richter, der Kommandant der Raolfzeller Feuerwehr. Primäres Einsatzgebiet ist der Untersee, allerdings kann es bei größeren Schadenslagen auch auf dem Obersee oder zur internationalen Hilfeleistung zum Einsatz kommen.
Liegeplatz fehlt noch
Dazu verfügt das Boot im Grunde über die gleiche Ausstattung wie ein großes Feuerwehr-Hilfsfahrzeug. Bei einer Länge von 17,40 Metern und einer Breite von 4,90 Metern hat es ein Gewicht von 20 Tonnen und voll beladen einen Tiefgang von 1,22 Metern. Das bringt allerdings auch Probleme mit sich, denn es gibt bisher in Radolfzell noch keinen geeigneten Liegeplatz, machte Laule deutlich. OB Martin Staab ergänzt, dass an allen denkbaren Standorten Ausbaggerungen notwendig wären. An welchem Standort diese letztendlich realisiert werden sei noch nicht endgültig geklärt.
Kosten trägt das Land
Rund 1,6 Millionen Euro hat das Boot gekostet, bezahlt wurde es aus Landesmitteln. „Da der Bodensee ein sogenanntes Gewässer erster Ordnung ist, ist das Land hier zuständig. Es trägt die Kosten für das Boot wie auch für den Liegeplatz“, erklärt Staab. So ist es auch bei den anderen drei neuen Booten die in Konstanz, Friedrichshafen und Überlingen stationiert sind und alle bereits in den vergangenen Monaten ausgeliefert wurden. Sie ersetzen zwei ältere Boote, die in den 70er Jahren gebaut wurden und seit den 90er Jahren auf dem Bodensee Dienst tun. „Die alten Boote haben eine ganze Stunde bis in den Untersee gebraucht“, erinnert sich Richter. Darum sei die Entscheidung gefallen vier etwas kleinere Boote zu beschaffen, auch um schneller am Einsatzort zu sein, richtig gewesen. Dazu, schnell am Einsatzort zu sein, tragen auch die beiden Schiffsdiesel mit je 550 PS bei. Diese werden zudem am Liegeplatz ständig vorgewärmt um im Einsatz sofort unter Volllast fahren zu können.
Ausbildung Läuft
Aktuell werden vier Mitglieder der Radolfzeller Feuerwehr auf dem Boot ausgebildet. Sie sollen dann weitere Feuerwehrleute ausbilden. Das Boot hat im Einsatz eine Besatzung von mindestens sechs Personen, allerdings können insgesamt 24 Personen an Bord gehen. Das ist besonders wichtig bei Einsätzen bei denen Personen gerettet werden müssen. Gebaut wurde das Boot in einer Finnischen Werft, die im Rahmen der Europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten hatte. Die Feuerwehrangehörigen zeigten sich äußerst beeindruckt von der hohen Qualität und der modernen technischen Ausstattung. Insgesamt sollen 15 bis 20 Mitglieder der Radolfzeller Feuerwehr nun sukzessive die 40-Stündige Ausbildung zum Bootsführer erhalten, damit immer genügend Personal für einen Einsatz verfügbar ist.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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