Zäsur für Radolfzeller Krankenhaus-Förderverein
Ein Abschied mit schönen Klängen und musikalischen Tränen

Schon vor der Pause wurde von Pianist Aaron Löchle als Gastsolist des GLKN-Orchesters beim Abschiedskonzert des Fördervereins frenetisch eine Zugabe gefordert nach der so meisterlichen Inszenierung von Beethovens Konzert für Klavier und Orchester in c-moll.
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  • Schon vor der Pause wurde von Pianist Aaron Löchle als Gastsolist des GLKN-Orchesters beim Abschiedskonzert des Fördervereins frenetisch eine Zugabe gefordert nach der so meisterlichen Inszenierung von Beethovens Konzert für Klavier und Orchester in c-moll.
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Radolfzell. Eigentlich war dieses Benefizkonzert zugunsten des Radolfzeller Krankenhaus-Fördervereins durch das Orchester des Gesundheitsverbunds des Landkreises schon lange geplant. Doch dann kam die plötzliche Schließung des Radolfzeller Krankenhauses im vergangenen Jahr dazwischen.

Das Radolfzeller Krankenhaus in seiner alten Form ist inzwischen Geschichte, wie es weiter gehen kann, weiß derzeit noch niemand genau. Und weil das GLKN-Orchester unter der Leitung von Wolfram Lucke mit dem Krankenhaus auch seine langjährigen Proberäume verloren hat, wurde das nun als Abschiedskonzert begangen. Auch wie es mit dem Krankenhaus-Förderverein weitergehen soll, sei derzeit noch offen, sagte dessen Vorsitzender Johannes Kögel bei der Begrüßung. Die Auflösung wird diskutiert, ein Termin für eine Versammlung dazu ist aber noch nicht terminiert.

Umso dankbarer war Kögel, dass das GLKN-Orchester mit diesem Konzert nochmals ein klares Bekenntnis für den Förderverein lieferte, mit dem er so viele Jahre verbunden gewesen ist. Der starke Zustrom von rund 500 ZuhörerInnen zeigte, dass es da auch ein Bekenntnis aus der Region für diese Tradition gibt. Der Erlös des Konzerts werde wohl dem Spitalfonds Radolfzell zufließen, dem der Verein bei einer etwaigen Auflösung sein Vermögen überstellen will, um den Bau des Pflegeheims auf der Mettnau zu unterstützen.

Musikalisch hatte das Orchester des GLKN, in dem viele Mitarbeitende des Gesundheitsverbunds wie auch GastmusikerInnen aus anderen Orchestern der Region vereint sind, an diesem Abend absolute Feinkost zu bieten. Nach einer von Wolfram Lucke selbst komponierten Ouvertüre stand hier mit Pianist Aaron Löchle als prominentem Gast das große Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 in c-moll auf dem Programm.

Das wurde mit seinen so vielen Sprüngen und Stimmungen so meisterlich vorgetragen, dass sich das Publikum schon nach diesem langen Stück erhob und frenetisch eine Zugabe noch vor der Pause forderte, die Aaron Löchle hier absolut meisterlich mit einem zeitgenössischen Stück, auch hier voller Sprünge und mit perkussiven Elementen auf dem Korpus des Flügels inszenierte, was den Applaus nochmals steigerte.

Nach der Pause ging es mit Schuberts Sinfonie Nr. 7 - "Die Unvollendete" - etwas zarter weiter. Auch hier war Aaron Löchle nochmals präsent, allerdings im Orchester dann an der Viola. Es war ein Stück, das so offen endete, wie derzeit die Situation für die Stadt ist. Und mit "Finlandia" von Sibelius konnte ein wahrlich markanter Punkt des Abschieds zelebriert werden, das vom Publikum ebenfalls mit dem Wunsch nach einer Zugabe honoriert wurde.

Das Orchester des GLKN hat sich mit diesem Konzert natürlich nur auf Zeit verabschiedet, wie fidel es ist, konnte es mit diesem Konzert bestens vorführen. Einige der MusikerInnen waren auch Mitarbeiter im Radolfzeller Krankenhaus geworden und es war für sie auch ein Abschiedskonzert. Zumindest der Probenraum werde in Radolfzell für das Orchester bleiben, wenn auch an einem anderen Ort, war an diesem denkwürdigen Abend zu erfahren.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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