Keine "Trauerbewältigung" in Möggingen
Doch noch eine Bühne für "De Bue und die Fischerin"

Der Applaus war fulmimant für die Akteure von "De Bue und die Fischerin" auf der Freilichtbühne in Möggingen. Sogar eine Zugabe wurde gefordert. | Foto: Fiedler
  • Der Applaus war fulmimant für die Akteure von "De Bue und die Fischerin" auf der Freilichtbühne in Möggingen. Sogar eine Zugabe wurde gefordert.
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Möggingen. Eigentlich hatte das musikalische Singspiel "De Bue und die Fischerin" aus der Feder des Mögginger Autors Jürgen Karrer schon im letzten Frühjahr im Rahmen der Heimattage Radolfzell aufgeführt werden sollen, doch wie so vieles kam das eben anders. Die weiteren Anläufe scheiterten, zum Advent wurde zumindest eine szenische Lesung aus den Rathausfenstern daraus. Und nun hatte es doch geklappt, das Stück auf die Bühne zu bringen, wenn auch in ganz anderer Form als ursprünglich wohl einmal gedacht. Denn die ursprüngliche Besetzung war schlichtweg nicht mehr möglich.

Die "Fischerin" stand nicht mehr zur Verfügung und auch der "Bue" war wegen Prüfungen für die Aufführung nicht mehr da, und selbst der "Schwan", um den in den vielen Interpretationen des Volkslied-Schlagers sich die Musik in dieser Aufführung drehte, war nur als Stofffigur dabei und musste durch die Stimmen von Komparsen ersetzt werden. Die nun fehlenden Schauspieler werden durch Schachfiguren vom Mögginger Dorfplatz ersetzt. Not macht da halt auch erfinderisch.

Und selbst Autor Jürgen Karrer musste wegen Quarantäne an diesem Samstagabend passen. Das Angebot, doch die Quarantäne ins Dachzimmer des alten Rathauses zu verlegen, schlug er freilich aus. Wie dann nach der Aufführung herauskam, war er aber wohl per Handy-Übertragung doch live dabei gewesen. Mit im Publikum war sogar Alt-OB Martin Staab, der sich dieses Stück von Jürgen Karrer für die Heimattage gewünscht haben soll, obwohl dieser in Sachen Seetorquerung ganz hart nicht nur mit dem OB, sondern auch den Gemeinderäten umgeht.
In der zuweilen mit recht abenteuerlichen Windungen staffierten Geschichte schmeißt am Schluss sogar der "Schwan" hin und meint, dass er eigentlich gar kein Schwan sei. Durch den Musikverein Güttingen unter der Leitung von Michael "Fisch" Maisch wird das Lied der "Fischerin vom Bodensee" in immer wieder neuen Stilrichtungen interpretiert - von der Rockballade bis zum Wagner-Epos.  Der "Bue" bekennt sich zur bedingungslosen Liebe zur Fischerin, zumal sein ganzes Zimmer voller Poster von der Fischerin ist und er das ganze Stück über auf den See will um der Enge seines Dorfs zu Entfliehen. Das muss die Fischerin freilich bremsen. Ein Happy-End? Dafür hätte das Singspiel aufgeführt werden müssen - und das Endet laut Drehbuch auch in einer Finsternis.  Die "Fragmente" konnten das Publikum freilich bestens unterhalten. Villeicht klappt es ja irgendwann doch noch.
In der Dorffest-Fassung spielten mit: Sonja Maier, Christian Maier, Matthias Sattele, Ralf Mayer, Udo Ellensohn, Ina Karrer, Betttina Franz, Gerhard Thau, als Sängerin Ronja Wohlfeld und der Musikverein Güttingen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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