Aktion gegen Gewalt an Frauen
Die "Rote Bank" steht nun in Möggingen
Radolfzell-Möggingen. Die Radolfzeller Version der "Roten Bank" als Symbol gegen die Gewalt an Frauen steht seit Freitag im Ortsteil Möggingen vor dem alten Rathaus. Nachdem die Bank ihre Premiere im Juli auf dem Radolfzeller Marktplatz hatte und danach ein Gastspiel im Ortsteil Markelfingen, wird die von der Frauenrechtsorganisation "Terres de Femmes" zusammen mit Frauen aus dem Radolfzeller Kinderschutzhaus erstellte Bank nun den Oktober über hier in Möggingen Station machen, sagten Ortsvorsteher Ralf Mayer und Eva Wernert von "Terres de Femmes" im Mediengespräch bei der Aufstellung der Bank. Nach einer Winterpause werde die Bank dann im Frühjahr in Liggeringen aufgestellt. Auf der Bank sind alle wichtigen Kontaktdaten zu finden, die Frauen benötigen wenn sie Hilfe suchen weil die Gewalt in der eigenen Familie ausgesetzt sind.
Die Notwendigkeit solcher Aktionen unterstreicht Eva Wernert, denn alle drei Tage werde eine Frau in Deutschland von ihrem Mann oder Partner getötet, es gebe eine riesige Dunkelziffer, was Gewalt gegen Frauen betrifft, weil das Thema auch mit viel Scham behaftet sei. In Corona-Zeiten sei die Auslastung des Radolfzeller Frauenhauses wegen der Beschränkungen einmal kurz auf 80 Prozent gesunken, aber zwischenzeitlich sei jeder Platz belegt und im Notfall müssten gar andere Einrichtungen gesucht werden, um diese Frauen, die von Zuhause oft auch mit ihren Kindern fliehen, irgendwo erst mal unterzubringen. Eva Wernert forderte beim Medientermin auch die Stadt Radolfzell auf, ein Angebot für die Frauen für die Zeit nach dem Frauenhaus zu schaffen, die eben auf drei Monate beschränkt sei. In Singen gebe es durch eine Kooperation des Kinderschutzhauses mit der Diakonie inzwischen ein solches Angebot, mit dem Frauen ihr neues Leben organisieren könnten. In Radolfzell drohe da eher die Obachlosigkeit.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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