Untersuchungen an der Radolfzeller Mole laufen
Die Platane als Lebensraum

Platanen | Foto: Die Platanen an der Mole sind nicht nur beim Diner en Blanc ein beliebter Treffpunkt für Menschen. Welche Rolle sie als Lebensraum für Tiere spielen untersucht derzeit eine Forschergruppe aus Freiburg. swb-Bild: Archiv/dh
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Radolfzell. Seit März sind rund um die Platanen an der Radolfzeller Hafenmole immer wieder Wissenschaftler des Freiburger Instituts für angewandte Tierökologie bei der Vogelbeobachtung anzutreffen. Sie arbeiten an einem Forschungsprojekt zum ökologischen Wert der Platane als Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und holzbewohnende Käfer. Durch Klimawandel und Befall mit dem sich ausbreitenden Massaria-Pilz steht die Platane im Spannungsfeld zwischen Verkehrssicherung und Artenschutz. Ziel der Studie ist es, eine Handlungsempfehlung bezüglich der Pflege von Platanen zur Förderung der Biodiversität zu entwickeln, teilt die Stadtverwaltung mit.

Haussperlinge und Spatzen

Zudem wurden Erfassungen der Vogelfauna an dem Platanenbestand an der Hafenmole in Radolfzell durchgeführt. Bei frühmorgendlichen Vogelbeobachtungen wurde das Verhalten der Vögel an den Platanen erfasst. Die Wissenschaftler interessieren sich dafür, wie die Vögel die Bäume nutzen – etwa um in Höhlungen zu brüten. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass in Radolfzell bisher vor allem Haussperlinge und Stare an und in den Platanen anzutreffen sind.

Ab Mai ist die Erfassung der Fledermäuse geplant. Hierzu werden mit Hilfe eines Fledermausdetektors, mit dem die Ortungsrufe der Fledermäuse für Menschen hörbar gemacht werden können, nächtliche Beobachtungen durchgeführt. Auch hier erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über die Nutzung der Platanen durch diese geschützten Säugetiere. Im Herbst folgt zuletzt eine detaillierte Beprobung der Baumhöhlungen im Hinblick auf holzbewohnende Käfer.

Auch andere Städte im Blick

Das gleiche Untersuchungsprogramm wird zusätzlich in Karlsruhe und in Müllheim an Platanenbeständen durchgeführt. Das Forschungsprojekt führt das Freiburger Institut für angewandte Tierökologie zusammen mit dem Regierungspräsidium Freiburg durch. Es wird von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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