Viel Beifall für Präsentation des Filmprojekts im Milchwerk
Die Narrenreise als virtueller Vorgeschmack

Froschenkapelle | Foto: Zurcü auf der Bühne: den Musikern der Froschenkapelle spürte man an, wie ihnen ihre "Comeback" gut getan hat, nach einer Saison Zwangspause spielten sie zur "Narrenreise" im Michwerk zunächst im Foyer auf um dann auf der Bühne die mundete Fahrt zu eröffne
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Radolfzell. Das fühlte sich doch schon nach Fastnacht an: Die Froschenkapelle hatte keine Mühe, mit ihrem Eingangs-Potpourri am Donnerstababend für muntere Stimmung im Radolfzeller Milchwerk zu sorgen, auch wenn das Publikum auf Abstand und mit Maske unter 2G-Bedingungen zusammenkam. Die Narrenreise, die schon den Start in die Radolfzeller Heimattage bilden sollte, wird noch ein Nachspiel dieses Jubeljahres am Bodensee und auf dem Bodanrück werden, waren sich die Vertreter der Narrenvereine einig, die sich nun erst mal in einem virtuellen Anlass zusammengetan hatten, um sich gegeneinander vorzustellen.

Der rund 45-Minütige Film, der durch eine Zusammenarbeit mit dem Sender "Regio TV" aus Ravensburg entstanden war, der schon zur Neujahrsansprache einspringen musste, die es ja auch nur über die Bildschirme angesichts des zweiten Lockdown vermittelt werden konnte, hatte mit den Narren einen schönen närrischen Strauß der lokalen Bräuche zusammengestellt. Und das machte Appetit auf mehr.

Der Film kann die Fastnacht in und um Radofzell auf der sympathische Weise vorstellen und die Narren zeigten sich zum Teil ganz schön Kreativ: in Stahringen gabs nicht nur das grandiose Panorama von der Homburg, sondern die Geschichte vom "Schoofwäscher" der ein schwarzes Lamm gerne weiß machen wollte und damit das ganz Dorf zum Gespött macht. Oder die Güttinger Schimmelreiter, die bis auf den 30-jährigen Krieg mit ihren Wurzeln zurückschauen mit einer wirklich schaurigen Geschichte, nach der man sich Nachts kaum noch in den Wald traut. Oder die Böhlinger Bengelschießer, die gar auf ein Scharmützel aus dem 16. Jahrhundert zurückblicken und fleißig im Film ihre Kanonen zündeten. Die Narrizella kann stolz darauf sein, mit ihrem Ur-Hansele gar auf einem Fresko im Radolfzeller Münster verewigt zu sein und Band mit ihrem Portrait Künstler Bruno Epple ein Kränzchen, dessen Figuren der Radolfzeller Fastnacht die Zunft hier zu den Worten von Ehrenzunftmeister Lothar Rapp darstellten. Oder die Froschen, die mal klar stellen, dass ihre Frösche erst mal gar nicht aus dem See kamen sondern aus den Nordstadt-Tümpeln - und dass die als wirklicher Arbeiter-Narrenverein gestartet waren. Die Welsbärte wagten einen herrlichen Chor aus den Fenstern des erstürmten Rathauses, die Seifensieder sagen auch ihr Lied rund um den Narrenbrunnen und die Moofänger hatten die nicht leichte Aufgabe, einem Wanderer aus Karlsruhe ihre Fastnacht beim Vesper zu erklären, vor allem wie man den Mond im Güllefass einfangen kann. Aber wie gesagt: der Film war die eine Seite. Die Besucher können diese Reise erst komplett machen.

Am Samstag, 20. November gibt es dann in den Ortsteilen wegen der Beschränkung der Besucherzahlen jeweils zwei Vorführungen des Films, um 14.11 Uhr und dann noch um 17.11 Uhr. In Güttingen in der Buchenseehalle mit der örtlichen Guggenmusik, die bis dahin noch ordentlich üben will, in Liggeringen bei den Moofangern in der Torkel (Achtung: unbeheizt) mit dem Fanfarenzug, in Stahringen bei den Schoofwäschern im Bürgersaal des Rathauses mit einer Abordnung des Musikvereins, in Möggingen mit der Welsbartzunft in der Mindelseehalle mit dem Fanfarenzug und in Böhringen bei der Bengelschiesserzunft im Rathauspavillon. Die Markelfinger Seifensieder werden ihre Präsentation mangels eigener Halle dann am 20. November im Milchwerk zeigen. »Das sind auch zwei weitere Termine, die die Radolfzeller nutzen könnten«, wurde herzlich eingeladen.

Froschenkapelle | Foto: Zurcü auf der Bühne: den Musikern der Froschenkapelle spürte man an, wie ihnen ihre "Comeback" gut getan hat, nach einer Saison Zwangspause spielten sie zur "Narrenreise" im Michwerk zunächst im Foyer auf um dann auf der Bühne die mundete Fahrt zu eröffne
Zunftmeister | Foto: Die Gilde der Zunftmeister und Präsidenten der Radolfzeller Narrenvereins stellte sich nach der Filmpremiere zum Gruppenbild. Die wollen sich sobald es möglich ist, dann auch persönlich in ihren Orten besuchen. swb-Bild: of
Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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