Narrizella und Froschen entmachten die Rathausspitze
Die Narren sind los!

Rathaussturm Narrizella | Foto: Narrizell-Präsident Martin Schäuble (re.) ist im Bestitz des Rathausschlüssels. Damit ist OB Martin Staab (li.) auch in seiner Eigenschaft als Oberförster bis Dienstag beurlubt. swb-Bild: dh
  • Rathaussturm Narrizella
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Radolfzell. Es ist wieder einmal soweit. Nach einem fulminanten Start in die Fasnet-Hochsaison beim gestrigen Hemdglonker haben die Narren am Donnerstagvormittag die Macht in der Stadt endgültig an sich gerissen. Da half auch alles sträuben von Oberförster Martin Staab nichts. Die Rathaus-Mannschaft hatte dieses Jahr den Klimaschutz auf ihre Fahnen geschrieben und es schien fast so, als seien einige der 10.000 neu geplanten Bäume vor dem Rathaus, beziehungsweise dem »Klima-Forsthaus-Ratoldi« gepflanzt worden.

Nachdem der Narrenrat der Narrizella sich im vergangenen Wahljahr einen Gemeinderat hatte backen wollen, hatten sie sich in diesem Jahr eher den flüssigen Gaumenfreuden verschrieben und wollen als Winzer der Stadt endlich »reinen Wein einschenken«. Der OB täte also besser daran, Reben statt Bäume zu pflanzen, betonte Narrizella-Präsident Martin Schäuble, denn: »Wir Winzer haben die besten Ideen, das werdet ihr schon sehen«.

Oberförster Staab gab sich indes siegesgewiss, schließlich seien Schorle und Fleischkäsbrötle nicht gut für das Klima, rügte er die Narren, was heftigen Protest von Seiten der Narrenmusik zur Folge hatte. Zwei Prüfungen mussten die Narren bestehen, bevor der Oberförster seinen Forsthausschlüssel übergab. Beim Bäume pflanzen zeigten sich die Narrenräte geschickt. Etwas länger dauerte der Aufbau von zwei Windrädern, doch am Ende konnten sie auch hier glänzen. »Wir Narren sind halt der bessere Gemeinderat«, bemerkte Martin Schäuble. Immerhin in diesem Punkt stimmte Oberförster Staab zu.

Nachdem er also den Schlüssel der Stadt an die Narrizella verloren hatte beschloss der Oberförster: »Ich zieh mich zurück auf den See, damit ich bis Dienstag das närrische Treiben nicht seh.« Doch da hatte er die Rechnung mal wieder ohne die Froschen gemacht, denn auch sie waren auf den Marktplatz gekommen, um ihm auch noch die Macht über den See zu nehmen. Dazu setzten sie mit einer ganz neuen Strategie an. Staab solle die Macht den Narren freiwillig antragen, forderte Froschen-Präsidentin Annette Wrzezscz. Bestechungsversuche gab es von beiden Seiten, doch die Froschen hatten eindeutig die besseren Argumente, bot Annette Wrzezscz Staab doch an, ihn zum Froschkönig zu machen: »Du sollst unser König sein und darfst uns alle Küssen, damit wir im See die Wärme nicht vermissen«. Da konnte Oberförster Staab nicht mehr nein sagen. Er übergab die Herrschaft über den See an die Froschen, bat sie aber noch um einen Gefallen: »Nehmt auch die Gemeinderäte mit und bringt sie nicht zurück«.

Diesen Wunsch wollten die Froschen allerdings nicht erfüllen. »Wer will denn die schon haben?«, fragte Wrzezscz, »Die sind doch nur gut im Reden und nicht im Gestalten, deshalb wollen wir die Stadt verwalten«. Die Froschenkapelle heizte indes der versammelten Menge auf dem Rathausplatz ordentlich ein und so ging der offizielle Teil in ein buntes Fastnachtsfest über. Damit ist die Stadt nun bis Dienstag ganz in Narrenhand.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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