Jugendgemeinderat erhält beim Jugendhearing Impulse von den Jugendlichen
Die Jugend hat abgestimmt

Jugendhearing Frieda-Mobil | Foto: Debora Di Prima (Bufdi Café connect), Mariella Sandmann und Jannik Probst (JGR) waren mit dem Frieda-Mobil unterwegs, um auf das Jugendhearing aufmerksam zu machen. swb-Bild: Anneli Biewald
  • Jugendhearing Frieda-Mobil
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Radolfzell. Die Ergebnisse des dritten Jugendhearings wurden in der jüngsten Sitzung des Radolfzeller Jugendgemeinderats vorgestellt. Seit 2016 haben die Jugendlichen im Zwei-Jahres-Zyklus die Möglichkeit, ihre Meinung einzubringen und Anregungen und Wünsche zu äußern. Einige Ideen, die dabei erarbeitet wurden, wurden bereits umgesetzt: So gibt es seit diesem Jahr zwei Jugendhütten als Treffpunkt im Herzenbad und im Altbohl. Derzeit laufen die Arbeiten an einem Konzept für mehrere kleine, über die Stadt verteilte Sport-Stationen. Der aktuellen Lage geschuldet fand die Umfrage dieses Jahr online statt.

»Was uns sehr freut, ist wie ernsthaft und bedacht die Umfrage von den Teilnehmenden gemacht wurde. Das zeigt uns, wie sehr die Jugend uns und unserer Arbeit vertraut, sagt Carolina Groß, zweite Vorsitzende des Jugendgemeinderats«.

Insgesamt 283 Jugendliche haben sich an der Umfrage beteiligt, davon waren 154 weiblich (54,4 Prozent), 128 männlich (45,2 Prozent) und eine Person divers (0,4 Prozent). Die meisten davon waren 16 bis 18 Jahre alt (125; 44,2 Prozent), dicht gefolgt von den 13- bis 15-Jährigen (109; 38,5 Prozent). Das Schlusslicht bilden die 19- bis 21-Jährigen (49; 17,3 Prozent). 198 Jugendliche (70 Prozent) leben in der Kernstadt, 85 (30 Prozent) kommen aus den Ortsteilen.

»Beim letzten Jugendhearing haben wir Stimmen von rund 20 Jugendlichen gehört. Durch die online Umfrage haben wir die Beteiligung auf ein ganz neues Level gebracht und sind super zufrieden damit. Dadurch, dass wir nicht in die einzelnen Schulen gehen und die Umfrage mit einzelnen Klassen durchführen konnten, haben wir mit deutlich weniger Teilnehmern gerechnet«, freut sich Carolina Groß.

79,5 Prozent der Jugendlichen gaben an, sich in Radolfzell wohl zu fühlen. Beliebte Aufenthaltsorte sind dabei das Stadtzentrum (56,9 Prozent) und der Mettnaupark (40,6 Prozent). Für die Mehrheit der Jugendlichen (81,3 Prozent) ist der Umwelt-, Natur- und Klimaschutz wichtig. 52,5 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Stadt Radolfzell nicht genug für den Klimaschutz tue. Außerdem könnte die Ausstattung in den Schulen besser sein (67,8 Prozent).

Im Rahmen der Umfrage wurde deutlich, dass gerade Freizeitangebote für die Jugendlichen eine große Rolle spielt. Ganz vorne mit dabei waren Musikveranstaltungen und Partys. Dabei wünschen sich die Befragten mehr öffentliche Plätze für Jugendliche, den Ausbau des Skaterparks und mehr Shoppingangebote.

Mehrheit spricht sich für Jugendraum aus

209 Jugendliche (73,9 Prozent) befürworten einen Jugendraum in Radolfzell, ähnlich der Jugendhütte in Böhringen. Was die Ausstattung angeht dürfen eine Musikanlage, WLAN und ein Kühlschrank nicht fehlen. Die Befragten wünschen sich vom Jugendgemeinderat allgemein mehr Freizeitangebote und Aktivitäten rund um den Umweltschutz.

»Die Meinung der Jugend zu einem Jugendraum ist für unsere zukünftige Arbeit besonders wichtig. Zwar haben wir schon im Vorfeld ein Konzept erarbeitet und Ideen gesammelt. Mit der Bestätigung, dass ein solcher Raum von der Mehrheit der Befragten gewünscht ist und genutzt würde, können wir damit sicherer vor den Gemeinderat treten«, erklärt Groß.

Positive Einstellung zum Thema Wahlen

Auch das politische Interesse der Jugend ist groß: 208 (73,5 Prozent) gaben an, nächstes Jahr wählen zu wollen, allerdings könnten sich nur 37 (13,2 Prozent) Jugendliche vorstellen, für das Gremium zu kandidieren. »Über die positive Einstellung zum Thema Wahlen sind wir sehr glücklich und möchten im Bezug auf die Wahlen 2021 einerseits aufklären, aber auch motivieren und eventuell eine Podiumsdiskussion und Interviews im Hinblick auf die Bürgermeisterwahl organisieren«, so Carolina Groß.

»Die Ergebnisse geben uns einerseits eine Bestätigung für unsere bisherige Arbeit aber auch viele neue Ansätze und Themen, die wir in Zukunft aufgreifen möchten und auch für den nachfolgenden Jugendgemeinderat bedeutsam sein werden«, schließt sie.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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