Simon Gröger zieht erste Bilanz
Die ersten 100 Tage waren ein Marathonlauf
Seit 100 Tagen ist der neue Radolfzeller OB Simon Gröger nun im Amt. Am Donnerstag zog er dazu eine erste Bilanz. „Das war ein Marathonlauf", sagt er selbst dazu. Und das bedeutet eine Höchstleistung, für die erst mal viel Ausdauer nötig war. Aber es sei ihm wichtig gewesen, das bald umzusetzen, was er im Wahlkampf versprochen habe und wofür er wegen des Wunsches nach „frischem Wind" und mehr Transparenz in der Stadt ausgewählt worden sei, sagte Gröger im Mediengespräch am Donnerstag. Freilich, dass Corona noch immer eine starke Belastung für die Stadt insgesamt darstellt und dass nun seit drei Wochen Krieg in der Ukraine herrscht, komme als besondere Herausforderung dazu. Immerhin habe sich da schon bewähren können, dass mit der ersten Neustrukturierung im Radolfzeller Rathaus eine Stabsstelle für Krisenmanagement geschaffen wurde, die gerade ihre Feuertaufe erlebe. Angesichts der Erwartung vieler Geflüchteter aus der Ukraine habe man auch unverzüglich einen Krisenstab eingerichtet, um vorbereitet zu sein.
Und trotzdem ging es inzwischen natürlich schon um vieles anderes. Der Bürgerdialog zum Grundstück am Krankenhaus war ihm wichtig und man habe inzwischen ja auch in der Form reagiert, dass man einen bundesweiten Spendenaufruf platzierte, damit die Spitalstiftung das Grundstück nicht für ein Bauprojekt verkauf müsse, was von den Mettnau-Anliegern strikt abgelehnt wird. Wenn die erforderlichen drei Millionen Euro dafür nicht zusammenkämen, werde man den Spendern ihr Geld auch wieder zurückgeben, unterstrich Gröger hier bei seiner ersten Bilanz. Wichtig sei ihm auch gewesen, die vielen Akteure zum Thema Herzen und Streuhau an einen Tisch zu bringen. Schon in der nächsten Sitzung des Gemeinderats werde da ein Grundsatzbeschluss zur Ausweisung des „Streuhaus" und „Bodenseereiter" als Landschaftsschutzgebiet stehen, dann warte man auf die Vorschläge zum Hotelbau im „Herzen".
Und auch zum Thema Klimaschutz prescht Gröger vor: Ebenfalls in der nächsten Sitzung wolle man ein neues Klimaschutzkonzept konzeptionieren, das dann auch in eine umfassende Bürgerbeteiligung gehen soll. Denn auch das sei im Wahlkampf versprochen gewesen. Die Stadtverwaltung sei sehr motiviert im Neustart und er sei sehr gut aufgenommen worden. Und nach drei Sitzungsrunden mit dem Gemeinderat sei der Teamwille gut für eine Zukunftssicherung der Stadt und auch die Zahl der BürgerInnen, die sich an ihn wenden, sei enorm, sagte Gröger im Mediengespräch.
Nun kam freilich noch die schlechte Kunde von der beabsichtigten Schließung des Radolfzeller Krankenhauses hinzu, die ja auch nicht wirklich überraschend sei. Für ihn sei klar, dass das Krankenhaus so lange wie möglich in Betrieb bleiben solle und das auch mit einem vernünftigen medizinischen Konzept. Und was einen Nachfolgebau des zweiten Klinikums im Kreis für das Singener HBK betreffe, müsse hier die für Radolfzell beste Lösung gefunden werden, zumal die Stadt ja auch in der Mitte des Landkreises liege.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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