Präventionsrat auf Kontrollgang zur Bestandsaufnahme
Die dunklen Ecken der Stadt
Radolfzell. Zu einer Stadtbegehung an die sprichwörtlichen düsteren Ecken der Stadt hatte der Präventionsrat um Eva-Maria Beller und Nina Breimaier am vergangenen Dienstag eingeladen. So machte sich eine Delegation von 12 Teilnehmern, darunter Baudezernatsleiter Thomas Nöken und Polizeichef Willi Streit bei Einbruch der Dunkelheit auf den Weg zur ersten Station: dem Stadtgarten.
Dieser sei in den vergangenen Jahren immer wieder im Fokus der Kriminalprävention gelandet, denn es gab des öfteren Probleme mit Vandalismus, Drogenkonsum und Vermüllung, wie Thomas Nöken erklärte. Zufrieden zeigte sich der Baudezernatsleiter damit, dass die ersten Maßnahmen bereits Wirkung zeigen. So wurden die Gehölze entlang der Fürstenbergstraße zurückgeschnitten, um die Einsehbarkeit zu verbessern. Außerdem ist der Stadtgarten nachts nun wieder abgeschlossen.
Auch für Willi Streit war das eine richtige Entscheidung auch wenn er durchaus Verständnis dafür hat, dass die Jugendlichen einen Platz suchen, an dem sie ungestört sein können. Solange da nichts ausartet, sei das ja auch erstmal kein Problem, ist er sich sicher.
Klar ist jedoch: »Brennpunkte im eigentlichen Sinn haben wir in Radolfzell keine«, so Streit.
Die Vertreter des Jugendgemeinderats konnten berichten, dass sie derzeit auf der Suche sind, nach einem geeigneten Ort, der zum Treffpunkt für die Jugendlichen werden könnte. Hierbei wolle die Stadtverwaltung gern behilflich sein, sicherte Nöken den Jugendlichen zu. Ein Ort, zu dem die Polizei Regelmäßig gerufen wird, vor allem wegen Ruhestörung, ist der Gerberplatz, den die Delegation als nächstes ansteuerte. »Hier wurde bereits entschieden, dass die Beleuchtungssituation verbessert werden soll«, konnte Thomas Nöken den Teilnehmern der Stadtbegehung mitteilen.
Beim Stichwort Video-Überwachung muss Nöken aber abwinken. »Da ist die Rechtslage in deutschland sehr strikt. Videoüberwachung ist nur an Brennpunkten zulässig, und solche haben wir nicht.« Gute Noten erhält die Tiefgarage am Untertorplatz. »Es ist sauber und gut ausgeleuchtet. Viel mehr kann man eigentlich nicht machen«, erklärt Willi Streit. Größere Sanierungen des Parkhauses seien momentan auch nicht vorgesehen, weil noch nicht sicher ist, wie es mit dem Parkdeck weiter geht, wenn der Umzug der Stadtwerke realisiert werden sollte, erklärte Thomas Nöken.
Auch die Unterführung im Bahnhof stellte sich für die Teilnehmer der Stadtrundgangs weniger schlimm dar als ihr Ruf. Bis auf einige defekte Lampen, die schnellstmöglich ausgetauscht werden sollen, wie Nöken versprach, fanden sie nicht viel Grund zur Kritik. »Wenn die Seetorquerung kommt, wird die Situation nochmals verbessert, da die Unterführung dann rund ein drittel kürzer wird«, so Nöken. Aus diesem Grund soll es auch an der bestehenden Unterführung keine größeren Sanierungsmaßnahmen mehr geben.
Zwischendurch brach in der Gruppe auch wieder die Diskussion über einen kommunalen Ordnungsdienst los, wenngleich dieses Thema hier eigentlich nicht zur Diskussion stehen sollte, wie Nöken erklärte.
Eventuell soll es in einiger Zeit einen weiteren Rundgang zu den problematischen Punkten am See geben, gaben Eva-Maria Beller und Nina Breimaier am Schluss des Rundgangs noch bekannt.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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