Staatssekretärin Elke Zimmer macht sich in Böhringen ein Bild von den Planungen für die neue Ortsmitte
»Die Bürger wissen am besten, was sie brauchen«

Ortsmitte Böhringen | Foto: Oberbürgermeister Martin Staab, Nathalie Gerstmann vom Fachbereich Stadtplanung, Ortsvorsteher Bernhard Diehl, Staatssekretärin Elke Zimmer und Laura Hoyler von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg beim Ortsrundgang in Böhringen. swb-Bild: dh
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Böhringen. Böhringen hat sich viel vorgenommen mit der Umgestaltung der Ortsmitte. Das wurde vergangene Woche erneut deutlich, als Staatssekretärin Elke Zimmer aus dem baden-württembergischen Verkehrsministerium im Rahmen ihrer Sommertour in Böhringen zu Gast war, um sich vor Ort ein Bild von dem Projekt zu machen.

Oberbürgermeister Martin Staab, Ortsvorsteher Bernhard Diehl, Nathalie Gerstmann vom Fachbereich Stadtplanung und Baurecht der Stadtverwaltung Radolfzell und Moritz Schade, der bei der Stadtverwaltung unter anderem für Bürgerbeteiligung zuständig ist, erläuterten das Projekt, bei dem es darum geht, im Bereich rund um das alte Milchhäusle und entlang der Fritz-Kleiner- Straße einen neuen Lebensmittelpunkt für den Ort zu schaffen. Für OB Staab hat dieser Bereich des Dorfes zumindest ein »hohes Potenzial an öffentlichen Platzräumen, die jedoch bisher keine Aufenthaltsqualität bieten«, betonte er. So werde etwa der zentrale Dorfplatz zwischen Singener Straße, Fritz-Kleiner-Straße und Mühlbach nahezu ganzjährig als Parkfläche genutzt. Auch der Bachlauf komme zu wenig zur Geltung.

Bürgerbeteiligung geht in die nächste Runde

Das alles soll sich im Rahmen der Neugestaltung ändern. Die erste Runde eines Bürgerbeteiligungsverfahrens für das Projekt ist bereits durchgeführt worden, am 28. September soll mit dem neuesten Planungsstand wieder ein Termin im Rahmen der Bürgerbeteiligung stattfinden, erklärte Nathalie Gerstmann. Zudem habe es zu dem Projekt auch schon Gespräche mit den Vereinen gegeben. Für die Staatssekretärin ist dies ein wichtiger Punkt. »So ein Projekt lässt sich eigentlich nur mit Bürgerbeteiligung umsetzen. Die Menschen vor Ort wissen am besten, was sie brauchen und was sie sich für die Zukunft ihres Orts wünschen«, so Zimmer. Neben einer ansprechenden Gestaltung und Belebung des Dorfplatzes und des Mühlbachs könnte ein Projekt für altersgerechtes Wohnen entstehen. Außerdem soll die Ortsverwaltung aus dem alten Rathaus, das nicht barrierefrei zugänglich ist, in den neuen Ortskern umziehen, erläuterte Ortsvorsteher Bernhard Diehl. Derzeit wird erarbeitet, welche Gebäude an der Fritz-Kleiner-Straße aus Denkmalschutzgründen erhalten und umgenutzt werden können und welche Gebäude gegebenenfalls durch Neubauten ersetzt werden können oder müssen.

Verlagerung der Ortsverwaltung ein »mutiger Schritt«

Die Verlagerung der Ortsverwaltung aus dem alten Rathaus heraus ist für die Staatssekretärin ein »mutiger Schritt«. Aber wie die Vertreter der Stadtverwaltung deutlich machten, habe dies den Vorteil, dass diese dann ebenfalls ihren Sitz im neuen Ortskern hat und nicht durch die Durchfahrtsstraße von diesem abgeschnitten ist. Bis spätestens 2030 soll dieses Mammutprojekt laut Stadtentwicklungsplan umgesetzt sein. OB Martin Staab hofft indes, dass schon in den kommenden Jahren ein Großteil der Planungen umgesetzt werden kann. Wichtig wäre hierfür die Aufnahme in ein Förderprogramm des Landes.

Schon zweimal wurde ein entsprechender Antrag in Stuttgart abgelehnt. »Wir hoffen also, in Ihnen eine gute Anwältin bei der Landesregierung zu bekommen«, gab OB Staab der Staatssekretärin mit auf den Weg. Sie sicherte ihrerseits zu, sich für das Projekt einsetzen zu wollen und betonte: »Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie im Rahmen der Bürgerbeteiligung ein rundes Konzept für die neue Ortsmitte bekommen.«

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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