Umzug am 21. September
Die Bauarbeiten beim Pflegeheim Mettnau sind im Endspurt
Radolfzell. Eine letzte Möglichkeit das neugebaute Pflegeheim auf der Mettnau zu besichtigen gab es am Freitag, 13. September. Denn in Kürze, am 21. September, soll der Umzug erfolgen. Dann geht das Gebäude endlich in Betrieb, nach mehr als drei Jahren Bauzeit und vielen Problemen, die das Projekt begleiteten.
Entsprechend gelöst, vorfreudig und hoffnungsvoll zeigten sich an diesem Tag die Beteiligten, wie Bürgermeisterin Monika Laule, Heimleiterin Tanja Petzold und Architekt Georg Schmitz. Dem einzig verbleibenden Hindernis vor dem Umzug - der Bauabnahme - sehen sie recht entspannt entgegen.
Monika Laule blickte bei der Begrüßung nochmals sehr kurz auf die turbulente Bauphase zurück. Es seien alle Probleme aufgetreten, die vorstellbar, aber nicht wünschenswert seien: Rapide Kostensteigerungen, die parallel zum Bau Einsparungen notwendig machten, ergebnislose Ausschreibungen, schlecht arbeitende Firmen und mehr Verzögerungen verteuerten das Projekt. Doch wandte die Bürgermeisterin den Blick lieber in die Zukunft dieses modernen und hochwertigen Gebäudes. Die baldigen BewohnerInnen und ihre Angehörigen hatten kurz zuvor eine Tour bekommen und seien begeistert, wie Laule berichtete.
Letzte Arbeiten während Betrieb
"Wir sind angespannt aber zuversichtlich", untermalte auch Architekt Georg Schmitz angesichts des Endspurts. Es sei noch einiges zu tun, aber "das Haus wächst minütlich." Entsprechend viele Handwerker waren auch während der Besichtigung am Freitag im Haus unterwegs. Damit der Umzug gelingen kann, müsse aktuell noch streng und hart gearbeitet werden, so Schmitz. Zumindest mit den lokalen Firmen sei das kein Problem: "Die sind engagiert, die denken mit und sind lösungsorientiert." Dennoch sei am kommenden Samstag noch nicht alles fertig, der Betrieb sei aber möglich.
Die Tages- und die Kurzzeitpflege sowie gemeinsam genutzte Räume sind im Erdgeschoss zu finden. Dazu zählen ein Café und ein Frisör für die Bewohner, der Gymnastikraum und die Lounge. Die sei flexibel einsetzbar, für Veranstaltungen oder einfach als Aufenthaltsraum. Als öffentlichsten Bereich sieht Architekt Schmitz hierin den "Marktplatz" des Heims. In den drei Stockwerken darüber sind je zwei, insgesamt also sechs Wohngruppen untergebracht. Es gibt jeweils eine offene Küche und einen Wohnbereich mit Loggia. Die 15 Zimmer pro Station reihen sich weitgehend direkt um die zwei zentralen Innenhöfe. Neben diesen 90 Zimmern werden 24 Tages- und sechs Kurzzeitpflegeplätze angeboten.
Auge auf die Details
Bei der Führung durch das Pflegeheim ging Georg Schmitz insbesondere auf einige Details und deren Bedeutung ein: Beispielsweise sei jedem Stockwerk eine Farbe zugeordnet, die sich in LED-Streifen in der Küche, aber auch im Treppenhaus wiederfinde. Das erleichtere die Orientierung. Bei der Gestaltung der Zimmer habe Flexibilität eine große Rolle gespielt, um sie für die späteren BewohnerInnen anpassen zu können.
Das Pflegezimmer mit Aufenthaltsraum und Teeküche liegt in jedem Stockwerk zentral zwischen den beiden Stationen. Monika Laule betonte, wie wichtig für den Spitalfonds eine gute Arbeitsumgebung sei, um Mitarbeiter zu binden und zu gewinnen. "Das ist ein großer Vorteil des neuen Haus."
Am Ende der Führung betonten Monika Laule und Georg Schmitz die gute Zusammenarbeit an diesem gemeinsamen Herzensprojekt. Laule lobte, dass Schmitz stets für Anregungen offen gewesen sei. Schmitz wiederum betonte, dass nur durch die Mitarbeit des Spitalfonds ein bestmögliches, individuelles Gebäude gestaltet werden konnte. Gerade angesichts der Schwierigkeiten "war es wichtig, dass wir diesen Zusammenhalt gespürt haben".
Die Kosten für das Projekt stehen noch nicht abschließend fest. Stand Ende 2023 lagen sie bei rund 27 Millionen Euro.
Zuvor gab es bereits weitere Besichtigungen mit Zwischenständen der Baustelle. Mehr Details sind in den Artikeln dazu nachzulesen:
Autor:Anja Kurz aus Engen |
Kommentare