Radolfzell feiert in Istres 50 Jahre Jumelage

Die Bande der Freundschaft wieder neu geschnürt

Radolfzell. Ein halbes Jahrhundert Freundschaft und Zusammenarbeit konnten Radolfzell und Istres mit dem 50-jährigen Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft feiern. Eine städtische Delegation, Gemeinderäte, die Stadtkapelle, Vertreter des Jumelage-Komitees, das DRK, der Deutsch-Französische Club und die Trachtengruppe reiste dazu ins südfranzösische Istres, um dieses bedeutende Ereignis gemeinsam zu feiern.

Der Empfang durch den Bürgermeister von Istres, François Bernardini, war herzlich und betonte die langjährige Verbundenheit der beiden Städte. Die Gäste aus Radolfzell bekamen über drei Tage hinweg mit einem abwechslungsreichen Programm Einblicke in die Kultur und Geschichte von Istres. „Vielen Dank für 50 Jahre Partnerschaft“, bedankt sich Oberbürgermeister Gröger, „Ich freue mich auf weitere 50 Jahre Freundschaft, weitere 50 Jahre Dialog und weitere 50 Jahre voneinander lernen.“

Doch hinter den Feierlichkeiten zu dieser 50-jährigen Freundschaft steckt auch ein ernster Hintergrund: Nach zwei Weltkriegen und vielen Jahren der Feindseligkeit haben Deutschland und Frankreich beschlossen, dass aus Feinden Freunde werden können. Diese bedeutungsvolle und starke Freundschaft zwischen Radolfzell und Istres wurde von beiden Delegationen gebührend gefeiert.
Den Auftakt bildete die Besichtigung des Militärstützpunktes La Base Aérienne 125 Istres-Le Tubé, der mit seiner fünf Kilometer langen Start- und Landebahn als längste in Europa gilt und einst sogar als Notlandeplatz für das Space Shuttle diente.
Ein großes Highlight war die feierliche Einweihung des Kreisverkehrs François Santos. Santos, ein langjähriger Verfechter der Städtepartnerschaft, hatte sich unermüdlich für die deutsch-französische Freundschaft eingesetzt. Sein Engagement wurde mit der Benennung des Kreisverkehrs gewürdigt, auf dem auch der Radolfzeller Oberbürgermeister Simon Gröger und Bürgermeisterin Monika Laule große Wertschätzung erfahren.

Musik, Tradition und Geselligkeit

Die Fête de la Musique verwandelte die Innenstadt von Istres in eine lebendige Konzertbühne. An verschiedenen Stellen der Innenstadt sorgen Musiker, darunter auch die Stadtkapelle Radolfzell, für festliche Stimmung und begeisterte das bunt gemischte Publikum bis in die Nacht.
Ein symbolträchtiger Moment war das Eintreffen der Flamme des Mont Canigou. Eine Tradition, die jedes Jahr am Vorabend des Mittsommers die neu entzündete Flamme mit Läufern und Fahrradfahrern vom Berg hinunter in die Dörfer trägt und die örtlichen Freudenfeuer entzündet.

Zu Ehren von René Moustelon, den damaligen Präsidenten des istrischen Partnerschaftskomitees, wurde vor dem Rathaus ein Kranz niedergelegt. 1974 schlug Moustelon den beiden Gemeinden Radolfzell und Istres die Städtepartnerschaft vor. Die Kranzniederlegung erinnerte an die Anfänge dieser besonderen Partnerschaft und die wichtigen Schritte, die zur heutigen starken Verbindung führten. Hierbei trafen die Töchter von René Moustelon und dem damaligen Radolfzeller Bürgermeister Fritz Riester aufeinander und erinnerten sich gemeinsam an den freudigen Beschluss der Städtepartnerschaft. Radolfzell erinnert mit seinem René Moustelon-Platz an diesen Beginn der Freundschaft.
Istres liegt direkt am Etang de Berre, einem kleinen See mit dem Strand La Romaniquette. Hier konnten die Teilnehmenden beim gemeinsamen Boule spielen persönliche Gespräche führen und sich austauschen.

Zusammenhalt und Vorfreude

Das Band der Freundschaft zwischen Radolfzell und Istres wurde während der gemeinsamen Tage weiter gestärkt. Die Trachtengruppe Alt-Radolfzell zeigte eindrucksvoll die lebendige Tradition Radolfzells mit Tänzen und Musik und die Stadtkapelle begeisterte alle Anwesenden mit mehreren Konzerten.
Das Jumelagekomitee und der Deutsch-Französische Club Radolfzell, die die Freundschaft über Generationen hinweg pflegen, und das DRK Ortsverein Radolfzell, das das französische Pendant bei den Veranstaltungen unterstützte, leisteten wertvolle Beiträge zum Erfolg des 50-jährigen Jubiläums.
Die gemeinsamen Erlebnisse haben viele wertvolle Erinnerungen geschaffen, die noch lange nachklingen werden. Radolfzell freut sich bereits darauf, die Freunde aus Istres im Juni 2025 bei sich willkommen zu heißen und das Jubiläum dann auch mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Radolfzell zu feiern.

Quelle: Stadt Radolfzell, Pressestelle