14. Schienerberglauf lockte trotz heißer Temperaturen viele laufwillige Teilnehmer an

Der Weg ist das Ziel

Schienen. Es war heiß, die 30 Grad Marke wurde am vergangenen Sonntag wieder geknackt. »Beim Schienerberglauf ist seit 14 Jahren schönes Wetter«, sagte Stefan Singer, Vorsitzender der s’Lädele-Genossenschaft. Trotz Hitze hatten sich auch zur diesjährigen Lauf-Veranstaltung wieder über 400 Teilnehmer angemeldet. Pünktlich um 11 Uhr starteten die Wettbewerber auf der 9,5 Kilometer-Strecke. In Abständen läutete die Start-Kuh-Glocke für die Läufer der übrigen Kategorien. Die Jüngeren bis 14 Jahre und die Kleinsten haben den Ein-Kilometer-Kurs relativ bald bewältigt. Die letzten Läufer der 20-Kilometer-Strecke wurden um 14.30 Uhr erwartet.

Die Bambini wurden teils von einem Elternteil begleitet. Aufgeben schien auch für die Kleinsten kein Thema zu sein. Einmal losgelaufen, zählte nur das Ankommen. An der helfenden Hand liefen sie in der Zielkurve durch den kühlenden, erfrischenden Wasserstrahl aus dem Feuerwehrschlauch und dann alleine die restlichen Meter ins Ziel. Da schleppte auch mal eine Oma ihren Enkel Huckepack heran, damit er den Weg ins Ziel findet.
Mit 3 Minuten und 23 Sekunden war Toni Keck (Altersklasse Schüler 2) aus Öhningen der Gesamtsieger über die 1.000 Meter-Distanz. Allerschnellste war Alexia Linde (Altersklasse Schülerin 2) vom LC Brühl mit 3 Minuten und 29,98 Sekunden. Schnellster Bamino war Valentin Utz aus Wangen mit 5 Minuten 31,80 Sekunden. Tapfer hielt sich auch Leolynn Rioux als schnellste Bambina mit 6 Minuten 40,89 Sekunden.

Seinen Tribut verlangte das Wetter jedem Läufer ab. »Wir sind das geübt«, meinte ein schweißgebadeter Teilnehmer der 9,5 Kilometer-Distanz nach seinem Zieleinlauf. Aber ja, die Hitze machte schon ein bisschen zu schaffen. Mit 33 Minuten 37,57 Sekunden war Jens Ziganke, SV Reichenau, der Schnellste aller Altersklassen über die 9,5 Kilometer. Die Schnellste war Christin Wintersig, ebenfalls SV Reichenau, mit 41 Minuten und 25,92 Sekunden.

Der Gesamtsieg über die 5-Kilometer war wohl eine Familienangelegenheit der Binders aus Holzgerlingen. Bei den Frauen lag Julia Binder auf Platz 1 mit 24 Minuten 59,95 Sekunden, gegenüber der Zeit von 19 Minuten 50,84 Sekunden von Robert Binder.

Die 20-Kilometer-Strecke packte Matthias Roblick aus Gaienhofen in 01h:24min:03,23sek als schnellster männlicher Teilnehmer. Kaum langsamer auf der gleichen Distanz war Sandra Schmid vom SportWeissTeam in 01h:33min:56,19sek.

Wie lange braucht man mit dem Fahrrad für die vergleichbare Strecke von Öhningen nach Radolfzell? Da ist die Zeit des Letztplatzierten mit 2 Stunden 28 Minuten ein respektables Ergebnis.
Alles in allem sei es eine erfolgreiche Lauf-Veranstaltung gewesen, sagt Mitorganisatorin und Genossenschaftsvorsitzende Andrea Kasper. »Alle Läufer haben das Ziel erreicht«. Auch im Rot-Kreuz Zelt blieb es ruhig. Jeder Läufer konnte sich nach den Anstrengungen bei einer kostenlosen Bein-Massage im Massage-Zelt erholen. Das „sich-verwöhnen-lassen“ liegt augenscheinlich bei der jüngeren Generation im Trend.

Die Läufer und Besucher wurden mit allerlei Erfrischungen, Obst und Leckereien vom Grill verwöhnt. Eine gemütliche Veranstaltung mit familiären Charakter. Der Schienerberglauf hätte sehr viel Stamm-Teilnehmer aus der Region, sagte Kasper. Ortsnamen wie Offenburg, Schramberg, Holzgerlingen, Erding und Berlin, erschienen zudem auf der Teilnehmerliste.

Über 100 Helfer aus Schienen waren an dem Tag im Einsatz: »Wir sind eingespielte Teams; da weiß jeder was er machen muss«, sagt Vorsitzender Singer. Schön sei, dass auch neu Zugezogene am Morgen spontan ihre Hilfe angeboten hätten. Und das wichtigste: für s’Lädele bleibt auch ein Obolus übrig.

- Graziella Verchio