Im Rahmen des Landesfestwochenendes wurde die Heimattge-Fahne an die Stadt Offenburg übergeben

Der Staffelstab geht weiter

Radolfzell. Zünftig ging es zu an diesem Wochenende rund um das Konzertsegel. Trachtenträgerinnen und Trachtenträger aus dem ganzen Ländle waren an den Bodensee gereist, um gemeinsam mit den Radolfzellerinnen ein weiteres Highlight der Baden-Württembergischen Heimattage 2021 zu feiern: das große Landesfestwochenende. Los ging es schon am Freitagabend mit der Verleihung der Heimatmedaille an 10 verdiente Bürgerinnen und Bürger im Milchwerk durch Regierungspräsidentin Berbel Schäfer. Unter den Geehrten war auch der »Malerpoet« Bruno Epple.

Musik, Tanz und Tracht

Am Samstag feierte dann der Landesverband der Heimat- und Trachtenverbände Baden-Württemberg seinen Brauchtumsabend am Konzertsegel. Insgesamt 65.000 Mitglieder aus vier Generationen, finden im Landesverband ihre Heimat. Diese Vielfalt wurde den Abend über in einer Vielfalt von Trachtentänzen, Mundartgedichten und musikalischen Beiträgen deutlich. Die Freude über dieses Treffen war bei den Akteuren groß »Anderthalb Jahre wahren unsere Aktivitäten großteils auf Eis gelegt, deshalb ist es einfach nur grandios, dass wir hier nun endlich wieder zusammenkommen können. Und dann auch noch vor dieser grandiosen Kulisse, direkt am See, schwärmte Reinhold Frank, der 1. Vorsitzende des Trachtenverbands. Neben Gruppen aus dem ganzen Ländle hatten natürlich auch die Trachtengruppe Alt-Radolfzell, die just in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiern kann, ihren großen Auftritt unter dem Konzertsegel. Für große Begeisterung beim Publikum sorgte die Gruppe »Lou Trelus« aus der Radolfzeller Partnerstadt Istres in Frankreich. Sie zeigten eine spannende Tanz-Choreografie mit der sie Geschichten aus dem bäuerlichen Leben in vergangenen Zeiten erzählten. Dafür wurden sie mit reichlich Applaus belohnt.

Hoher Besuch aus Stuttgart

Am Sonntag stand der Landesfesttag auf dem Programm. In den vergangenen Jahren wurde dieser immer in Form eines Umzugs gefeiert, Coronabedingt wurde daraus in diesem Jahr ein Festakt mit drei Aufführungen, ebenfalls am Konzertsegel. Als Ehrengast war Landesinnenminister Thomas Strobl anwesend, der die Heimattage-Fahne im Rahmen der Veranstaltung an Marco Steffens, den Oberbürgermeister von Offenburg übergab. Offenburg darf 2022 die Heimattage feiern. Sie werden unter dem Motto »Einheit, Freiheit Europa« feiern«, Radolfzell hat gezeigt, was die Heimattage für ein Potential haben, auch in so schwierigen Zeiten«, betonte Steffens. Auch von Innenminister Strobl gab es ein großes Lob für die Radolfzeller Organisatoren. »Wie sie der Corona-Pandemie getrotzt haben und unter Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen ein tolles Programm durchgezogen haben, war beeindruckend für Strobl« Für ihn war es auch sehr wichtig, dass die Heimattage dieses Jahr wieder Stadtfinden konnten. »Die Heimattage haben wieder Menschen aus dem ganzen Land zusammengebracht. Wie haben wir das vermisst!«, sagte Strobl und betonte, dass das Verbindende genau der wichtigste Aspekt bei den Heimattagen ist. »Baden und Württemberg sind zwar unterschiedlich, aber der wichtigste Teil des Namens ist der Bindestrich. So können wir auch heimatverbunden und gleichzeitig weltoffen sein«, betonte der Minister. Umrahmt war der Festakt am Sonntag von Auftritten der Stadtkapelle Radolfzell, der Rokoko Tanzgruppe Biberach, verschiedenen Trachtengruppen und Fahnenschwingern.

Programm geht noch weiter

»Wir sind heute ein bisschen wehmütig, dass wir die Fahne jetzt wieder abgeben müssen, aber wir feiern ja trotzdem noch weiter«, betonte der Radolfzeller Oberbürgermeister Martin Staab. In der Tat steht noch einiges auf dem Programm bei den Heimattagen, darunter etwa das Seefestival vom 24. bis 26. September, sowie am kommenden Wochenende gleich drei Ortsteilprojekte in Böhringen, Liggeringen und Stahringen. Auch die Kulturnacht am 2. Oktober steht dieses Jahr ganz im Zeichen der Heimattage. Insgesamt zieht sich das Programm noch bis in den Dezember hinein.

- Dominique Hahn