Das Engagement Radolfzeller Bürger für das Bundesprogramm »Demokratie leben« geht in die zweite Runde
Demokratie gibt es nicht umsonst

Demokratiekonferenz | Foto: Radolfzeller Projektpaten stellten bei der zweiten Demokratiekonferenz im Mehrgenerationenhaus ihren Projektideen vor. swb-Bild: eck
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Radolfzell. »Wehret den Anfängen«, so könnte das Engagement der Stadt Radolfzell im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben« auf den Punkt gebracht werden. Ein Auslöser für die Teilnahme sei eine rechtsradikale beziehungsweise nationalsozialistisch orientierte Bewegung, die sich seit Ende 2014 auf dem Luisenplatz zentriere, sagte Bürgermeisterin Monika Laule. Das steinerne Sinnbild der Fahne tragenden Soldaten scheint auf deren Anhänger eine Anziehungskraft auszuüben und bildet deren geeigneten Versammlungsplatz. Aus dieser Problemlage heraus, sollte die Bevölkerung zur Mitwirkung bei »Demokratie leben« animiert werden, um Ideen für gemeinnützige Projekte zu entwickeln, die demokratisches und humanitäres Handeln in den Mittelpunkt stellen. Bereits 2017 wurde durch Bürger in verschiedenen Veranstaltungen ein Handlungskonzept für Radolfzell erstellt und erste Projekte in 2018 umgesetzt. Jetzt ging das Bürger-Engagement in die zweite Runde: »Was können wir in Radolfzell tun, um unsere Demokratie zu stärken?«, sei die die Leitfrage der Zweiten Radolfzeller Demokratiekonferenz.
Zentrales Thema der Demokratie-Konferenz ist die Projektschmiede. Zwölf Bürger als Projektpaten stellen ihre Projektideen vor und werben um Unterstützer für die gemeinsame Ausarbeitung. So auch Ileana Förster von der »Zeller Kultur«. Ihr schwebt vor, das Stück «Annes Kampf« in Radolfzell oder Umgebung auf die Bühne zu bringen. Es ist der Kampf des kleinen Tagebuchs der Anne Frank gegen »Mein Kampf« des großen Diktators. In dem Bühnenwerk lassen Marianne Blum und Guido Rohm aus beide Texten Auszüge, schauspielerisch nuanciert, aufeinanderprallen.
Organisatorisch unterstützt die »Translake« GmbH den Ablauf der Demokratie-Konferenz, wie auch die früheren Veranstaltungen im Rahmen des Radolfzeller «Demokratie-leben« Programms. Gute Vorhaben hätten die Chance in 2019 umgesetzt zu werden, meint Hanna Kasper von Translake. Doch bis dahin sei es ein gutes Stück Arbeit, so Bürgermeisterin Monika Laule. Ähnlich einem Businessplans müsse das Projekt beschrieben werden. Unter anderem müsse der Finanzbedarf konkret formuliert und ein Projektplan erstellt werden. Die eingereichten Projektvorhaben würden von einem Ausschuss geprüft und, sofern diese den Leitsätzen des Radolfzeller Handlungskonzept entsprächen, auch finanziell gefördert, erklärt Sabine Grünfelder, Betreuerin der Stadt Radolfzell von «Demokratie leben« und Ausschussleitung. Bis die Idee von Ileana Förster auf Radolfzeller Bühnenbretter ein Publikum zum Nachdenken bringt, braucht es viel ehrenamtliches Engagement, um den langen Weg zu gehen. Für Bürgermeisterin Laule bedeutet »Demokratie leben« eine aktive Beschäftigung mit Vergangenheit und Gegenwart in den Projekten: das Thema Demokratie, Werte wie Liberalität, Menschlichkeit und Achtung der Mitmenschen, würden vermehrt ins Bewusstsein gerückt.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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