Neues Mobilitätskonzept soll für Entlastung sorgen
Dem Parkdruck entgegenwirken
Radolfzell. Das neue Mobilitätskonzept ist in Kraft. Seit Anfang des Monats greifen die neuen Maßnahmen, die die angespannte Parkplatzsituation in Radolfzell entlasten, zeitgleich aber auch den öffentlichen Nahverkehr sowie den Stadtbus stärken sollen. »Der Parkdruck nimmt immer weiter zu«, erklärte Oberbürgermeister Martin Staab einen der Gründe für das neue Konzept. Allein in den Sommermonaten wurden etwa die Übernachtungszahlen von jährlich 400.000 überschritten. Die Attraktivität der Stadt, so ist sich der Rathauschef sicher, beschere Radolfzell mehr Gäste.
Wie OB Staab und Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Bauen, gegenüber dem WOCHENBLATT verrieten, basiere das neue Mobilitätskonzept auf zwei Schwerpunkten: Zum einen soll ein Umdenken in der Bevölkerung Richtung Nachhaltigkeit geschaffen, zum anderen der ÖPNV gestärkt werden. Oder kurz gesagt: Eine Stunde Parken soll einen Euro kosten, und damit eben so viel wie eine Fahrt mit dem Stadtbus. Die Gebührenpflicht gilt in der Regel montags bis samstags von 8 bis 18 Uhr, ausgenommen die Parkplätze im »Herzen«, am Haltepunkt Markelfingen, auf der Mettnau (montags bis sonntags von 8 bis 18 Uhr) sowie während der Sommermonate von 1. Mai bis 30. September auf den Parkplätzen am Strandbad. Aufgeteilt in verschiedene Tarifzonen gilt zudem die Faustformel: Je näher man an der Altstadt parkt, desto kürzer wird die Parkdauer. »Wir glauben mit der Parksteuerung eine Verbesserung der jetzigen Situation herbeizuführen«, sagte Staab. Des Weiteren wolle man nach Angaben Nökens verhindern, dass Berufsparker und Pendler nahe der Innenstadt parkieren. Im Zentrum der Stadt gibt es künftig vier Zeitzonen. Für die Kurzparker am Bahnhof und der Postfiliale an der Konstanzer Straße sind kostenlose Parkbereiche für maximal 15 Minuten eingerichtet.
Unisono soll der Stadtbus deutlich billiger werden, wovon sich die Verantwortlichen eine höhere Nutzung versprechen, wie Andreas Reinhardt, SWR-Geschäftsführer, erklärte. »Die Regelungen müssen dazu führen, dass sich das Nutzungsverhalten unserer Kunden hin zum öffentlichen Nahverkehr verbessert. Der ÖPNV wird dadurch deutlich attraktiver«, sagt Reinhardt. Nina Hanstein, TSR-Geschäftsführerin, ergänzt: »Besucher, die zu uns kommen, müssen auch die Möglichkeit haben, hier zu parken. Dazu führen die Neuerungen des Mobilitätskonzeptes.«
Die Tarifzonen sowie weitere Informationen zum neuen Mobilitätskonzept gibt es im Internet unter www.Radolfzell.de/mobilitaet.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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