Empfang der Paralympic-Siegerin Anna-Lena Forster
»Das Unmögliche möglich gemacht«
Nicht nur Zuhause in Stahringen sorgte sie Anfang März für schlaflose Nächte, Adrenalinschübe und Jubeltänzchen ihrer Fangemeinde, Glückwünsche und Beifall gab es auch im aktuellen Sportstudio und am Dienstag Nachmittag beim offiziellen Empfang der Stadt Radolfzell im Milchwerk: Dort strahlte Anna-Lena Forster mit ihren Gold- und Silbermedaillen um die Wette, die sie von den Paralympischen Winterspielen in Peking mit an den See gebracht hat und trug sich ins goldene Buch der Stadt ein.
Dabei müsste die erfolgreiche Monoskifahrerin Ehrungen und Applaus schon gewohnt sein, denn sie heimste bereits 13 olympische Medaillen von Gold bis Bronze in ihrer Karriere ein, zählte Radolfzells Oberbürgermeister Simon Gröger auf. Um diese jüngste, außergewöhnliche Leistung in Peking zu würdigen stehe sie natürlich wieder ganz oben auf der Liste für die goldene Ehrenplakette der Stadt Radolfzell, die am 8. April verliehen wird, kündigte das Stadtoberhaupt an und gratulierte der prominenten Tochter der Stadt, die deren Namen in die weite Welt hinaus trage. »Das haben Sie ganz toll gemacht, wir sind stolz auf Sie«, lobte Simon Gröger. Besonders die Philosophie der Behindertensportlerin imponiere ihm. Denn Anna-Lena zeige eindrucksvoll auf, dass jeder seine Ziele erreichen könne, wenn man an sich glaube. In Peking habe sie dies wieder eindrucksvoll bewiesen, als sie das Unmögliche möglich gemacht hat und Gold im Slalom und in der Super-Kombination sowie Silber in der Abfahrt und im Super-G holte, schloss der OB.
In Stahringen, dem Heimatort der 26-jährigen Topathletin, fieberte natürlich der ganze Flecken mit, wusste Ortsvorsteher Jürgen Aichelmann und hob die sportlichen Erfolge auf den Pisten in China hervor, die im Radolfzeller Ortsteil via Kurznachrichten blitzschnell die Runde machten. »Das war einfach sensationell«, so Aichelmann. Ihn beeindruckte darüber hinaus die Souveränität von Anna-Lena bei medialen Auftritten und natürlich die Ehre, als Fahnenträgerin der bundesdeutschen Olympia-Equipe ihr Land zu vertreten.
Die Sportlerin selbst möchte jetzt erst einmal durchschnaufen, Familie und Freunde treffen und ohne Druck das Leben genießen. Dann werde sie sich Gedanken machen, wie es weiter geht. Den Master im Psychologiestudium möchte sie noch machen, sie liebäugelt bereits mit der WM in Schweden im nächsten Jahr und auch Olympia 2026 in Mailand wäre wohl eine Reise wert. Dann wird der 22. März in vier Jahren schon einmal für einen Empfang im Milchwerk reserviert, kündigte OB Gröger an, denn auf den Tag genau vor vier Jahren wurde die junge Sportlerin bereits für ihre beiden Goldmedaillen bei den Paralympics in Pyeong Chang hier geehrt.
Bis dahin wird Anna-Lena Forster weiter nach ihrer Überzeugung leben: »Mit Leidenschaft und Spaß kann man alles erreichen«.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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