Lebendschachspiel in Möggingen restlos ausverkauft
Das königliche Spiel
Möggingen. Der Dorfplatz eine riesige Arena. Die Besucherränge brechend voll. Der immerwährende Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Schatten fulminant in Szene gesetzt. Das Lebendschachspektakel in Möggingen übertraf alle Vorstellungen und entwickelte sich auch bei der »Tour de Radolfzell« als Publikumsmagnet. »Wir waren an allen drei Vorstellungen restlos ausverkauft«, freute sich Ortsvorsteher Ralf Mayer, der selbst als Direktor und Zauberer in der Arena brillierte, im Gespräch mit dem WOCHENBLATT.
Im Zentrum des Geschehens: das legendäre Schachspiel der Großmeister Alexander Aljechin und Efim Bogoljubow aus dem Jahr 1922, die in der zehnten und letzten Runde des Turniers von Hastings gespielt wurde. Historisch gab es also eine Vorlage, aber die Mögginger Schachcracks würzten die Partie mit einer gehörigen Portion Moderne: So waren Bogoljubows Figuren ein dunkler Mix aus Vampiren, einem axtschwingenden Zwerg, Bikern, schießwütigen Cowgirls und tödlich-betörenden Amazonen - angeführt von Graf Dracula und seiner Herzensdame in Lack und Leder. Ihnen gegenüber standen die Truppen von Aljechin: Weiße Jagdgöttinnen, einem Lichtelben, römischen Kriegern, der weißen Version von Robin(a) Hood - über allen strahlte aber das Königspaar. Rund 100 Helfer und Laienspieler trugen auf, hinter und neben der Bühne zum großen Triumph des Mögginger Schachspiels bei.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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