Jugendgemeinderat Radolfzell
Das Herzensprojekt Jugendraum rückt wieder in den Fokus
Radolfzell. Seit vielen Jahren wird im Jugendgemeinderat Radolfzell (JGR) immer wieder das Projekt Jugendraum angegangen, richtig umgesetzt werden konnte es bis heute jedoch nicht. In der Sitzung vom 19. Februar nahm sich die aktuelle Abordnung nun dem Thema wieder an.
Zunächst jedoch stand, wie in der vergangenen Sitzung auch, das Thema der Kommunal- und Europawahlen auf der Tagesordnung. Hierzu merkte Eva-Maria Beller vom Fachbereich Bildung, Jugend und Sport, dass bei der letzten Wahl 2019 bereits eine Podiumsdiskussion veranstaltet wurde, diese an einem Freitag jedoch nicht gut besucht war.
Jugendgemeinderrätin Lisa Osswald brachte nach dieser Anmerkung eine Einladung an Gemeinschaftskunde-LehrerInnen der Ratoldus- und Teggingerschule sowie die Städtische Bibliothek für deren Räumlichkeiten ins Spiel. "Das Interesse ist klassenweise eher gering, weshalb wir uns eher an SchülerInnen aus den Leistungskursen richten sollten", antwortete JGR-Mitglied Nina Günther. Zudem sei die Bibliothek vom Raum her viel zu klein. Daraufhin brachte Lisa Osswald den Gedanken an, anstatt dessen Infos über die sozialen Medien zu verbreiten und auf eine Podiumsdiskussion gänzlich zu verzichten. "Hierzu ist es wichtig, dass ihr alle zur Kommunalwahl zugelassenen Fraktionen ansprecht und ihnen im Voraus sozio-kulturelle Fragen von Jugendlichen zusendet", entgegnete Eva-Maria Beller. "Im Gemeinderat sind wir bisher nur für 'Rock am Segel' bekannt. Dies bietet uns die Möglichkeit, von politischen Gremien gesehen zu werden", betonte der JGR-Vorsitzende Nico Kuhn.
Laut JGR-Mitglied Philip Kling seien die von Beller vorgeschlagenen Postkarten an ErstwählerInnen, welche bereits 2019 an diese verschickt wurden, eine "gute Idee, um zu versuchen, 'junges Niveau' in den Gemeinderat zu bringen". Aus diesen Gründen sowie aufgrund des zeitlichen Aufwands, der mit einer Podiumsdiskussion verbunden wäre, beschloss der JGR nun, Postkarten mit QR-Codes zu Wahlhilfe-Broschüren des Landeszentrums für Politische Bildung an die ErstwählerInnen zu versenden und gleichzeitig auf Instagram die Fragen an die Fraktionen zu veröffentlichen.
Herzensprojekt Jugendraum
Als weiterer, wichtiger Punkt wurde der seit Jahren diskutierte Jugendraum, der schon lange als Herzensprojekt des JGR gilt, wieder neu aufgerollt. Hierbei wurde man bei der Innenstadtoffensive darauf aufmerksam gemacht, dass man doch ein Planungsunternehmen hierzu beauftragen könne. Da dies jedoch Planungskosten mit sich bringen würde, nahm der JGR schnell Abstand davon. "Wir könnten zumindest die Spende des ehemaligen Leierkastens als Kostenerleichterung in Betracht ziehen, sollten wir das Unternehmen nicht beauftragen wollen", so Nico Kuhn. Aufgrund dessen, dass bereits 2019 Räumlichkeiten da waren, das Projekt aber nicht mehr weiterverfolgt wurde, möchte der jetzige JGR den Arbeitskreis hierzu wieder aufleben lassen.
Hierzu brachte Eva-Maria Beller ins Spiel, eine Sondersitzung einzuberufen, zu welcher Markus Dufner vom Stadtplanungsamt, hinzukommen soll, "da dieser die Stadt kennen wie ihre Westentasche", sowie auch Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht anzufragen und konkret Fragen an diese zu stellen. Zudem solle man auch OB Simon Gröger und Bürgermeisterin Monika Laule einladen. Schnell kam die Idee auf, den Jugendraum mit einem temporären Nutzungszeitraum von zwei Jahren wieder in Angriff zu nehmen. "Wir haben das Anrecht darauf, Druck auszuüben, anstatt uns häufig Absagen einzuholen", verdeutlichte Philip Kling. Es solle wieder ein dauerhaftes Projekt für den JGR werden, um nicht ständig wieder bei null anfangen zu müssen, sondern dies auch an künftige JGRs weitergeben zu können. Gemeinsam wurde daher beschlossen, am 4. März hierzu eine nicht-öffentliche Sondersitzung mit den genannten Vertretern abzuhalten.
Als nächstes Thema sprach der JGR über Veranstaltungen wie Kleidertauschpartys oder andere Events mit Vereinen, Institutionen oder Konzerten im Kinder- und Kulturzentrum Lollipop. Hierzu wird man das Lollipop nach Beschluss für ein Konzept anfragen und einen Arbeitskreis Veranstaltungen für Jugendliche ins Leben rufen.
Ein weiterer, wichtiger Punkt wurde mit der eigenen Öffentlichkeitsarbeit behandelt, so habe man laut Nico Kuhn immer noch keine eigenen Flyer, weshalb man nun sich Texte überlegen und einen Grafikdesigner anfragen möchte.
Ebenfalls zur Sprache kam die Ausbildungsveranstaltung "Jobs on the Beach", welche am 15. Mai 2024 am Konzertsegel stattfindet und bei welcher man im vergangenen Jahr die Bewirtung übernahm, dies jedoch 2024 nicht mehr in Betracht ziehe. "Ein Infostand wäre hier für uns angebrachter", so Nico Kuhn. Hierzu hat man bereits mit dem Schulleiter der Teggingerschule, Norbert Schaible einen der Mitorganisatoren zur nächsten Sitzung eingeladen.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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