Erweiterung Bora ökologisch optimieren
CDU im Dialog mit Naturschutzverbänden
Radolfzell (gü). Seit Jahrzehnten gibt es Diskussionen um die Nutzungen am Bodenseeufer zwischen Herzengelände und der Mündung der Radolfzeller Aach in den Bodensee. Dazu gab es jetzt ein intensives Gespräch zwischen dem Radolfzeller CDU-Vorstand, Teilen der Gemeinderatsfraktion und den Naturschutzverbänden NABU, BUND und Bodensee-Stiftung. Naturschutzexperte Dr. Markus Peintinger erläuterte den Anwesenden die ökologische Bedeutung des Gebietes, das in Richtung Naturschutzgebiet an der Radolfzeller Aach immer weiter zunimmt. Einigkeit bestand darüber, dass die Planungen des Investors Bernd Schuler, mit dem man auch im Rahmen der Entwicklung von Bora-Sauna und Bora-Hotel gute Erfahrungen gemacht habe, von allen bislang diskutierten Nutzungen am wenigsten Eingriffe bedeuten.
Christdemokraten und Naturschützer wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die geplanten Gebäude möglichst im Anschluss an die Bestandsgebäude gebaut werden können. Dort soll dann auch der Abschluss der intensiven Nutzung und der Übergang zur freien Landschaft planerisch umgesetzt werden. Dabei will man zugleich die Bauschuttablagerungen aus der Mitte der Achtziger Jahre im sogenannten „Streuhau“ beseitigen. Zur dauerhaften Freihaltung der Landschaft, die auch der Naherholung zugänglich gemacht werden soll, will man die Einrichtung eines dienenden Landschaftsschutzgebietes prüfen und die bestehenden Nutzungen langsam und im Dialog mit den Akteuren reduzieren. Dazu streben Umweltverbände und CDU einen breiten Konsens im Gemeinderat an, um dauerhaft einen guten Kompromiss zwischen Schutz und Nutzung, Tourismus und Naturschutz zu finden.
Diese Vorschläge sollen schnell mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium besprochen werden, um zu klären, wie der Flächennutzungsplan in diesem ökologisch wertvollen und landschaftlich reizvollen Gebiet aussehen soll. Eine solche Lösung, die Qualität und Geschwindigkeit verbindet, sehen die Beteiligten als wichtigen Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung in Radolfzell. Wie Radolfzell wieder zur Umwelthauptstadt werden soll, obwohl die Bevölkerung wächst, neue Arbeitsplätze entstehen sollen und mehr Touristen nach Radolfzell kommen, dazu wollen sich Naturschützer und CDU zukünftig regelmäßig austauschen.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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