Radolfzeller Feuerwehr sucht Verstärkung
Brände nehmen zu

Feuerwehr Radolfzell  | Foto: Die Feuerwehr Radolfzell wählte den Stellvertreter des Kommandanten sowie die Böhringer und Stahringer Abteilungskommandaten mit deren Stellvertretern: Helmut Richter (Kommandant), Michael Blender (Stellvertreter) sowie Christian Vogler, Chris Scholter, U
  • Feuerwehr Radolfzell
  • Foto: Die Feuerwehr Radolfzell wählte den Stellvertreter des Kommandanten sowie die Böhringer und Stahringer Abteilungskommandaten mit deren Stellvertretern: Helmut Richter (Kommandant), Michael Blender (Stellvertreter) sowie Christian Vogler, Chris Scholter, U
  • hochgeladen von Redaktion

Radolfzell. Rund 150 Feuerwehrmänner besuchten am Freitagabend die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Radolfzell. Sie und die anwesenden Gäste, allen voran die Bürgermeisterin Monika Laule und Gäste verschiedener Hilfsorganisationen, konnten sich durch die routinierten Ausführungen des Kommandanten Helmut Richter und dem Jahresberichterstatter der Jugendfeuerwehr, Andreas Seitz, ein umfassendes Bild der Feuerwehr machen. Zudem wurden an diesem Abend neue Abteilungskommandanten und deren Stellvertreter gewählt. Weiterhin gab es zahlreiche Beförderungen, Ernennungen und auch Verabschiedungen. Oberbürgermeister Martin Staab und Gemeinderatsmitglieder ließen sich entschuldigen, da sie sich zeitgleich in einer Gemeinderatsklausurtagung befanden.
Richter betonte die Besonderheiten der Radolfzeller Stützpunktfeuerwehr, die neben der Zuständigkeit der Radolfzeller Ortsteile zudem auch für die Höri-Gemeinden und Steißlingen zuständig ist und zudem auch Aufgaben auf dem Gewässer im Untersee und Teile des Hochrheins übernimmt. »Diese vielen herausfordernden Aufgaben können wir nur leisten, wenn die Feuerwehrangehörigen aller Abteilungen mit- und zusammenwirken«, betonte Richter.
Insgesamt rückte 2016 die Feuerwehr für 162 Einsätze aus. Das sieht auf den ersten Blick nicht viel aus, aber beispielsweise bei einem Unwetter sei es möglich, dass in der Statistik das Unwetter als ein Einsatz zählt, es aber tatsächlich 100 Einsatzstellen gab, erläuterte Richter. Die 162 Einsätze lägen im mittleren Durchschnitt der letzten Jahre. Davon seien 78 mal technische Hilfeleistungen durchgeführt worden, es gab 63 Brände, acht Einsätze für den Umweltschutz, drei sonstige Einsätze und nur zehn Fehleinsätze durch Fehlalarme. Es sei deutlich zu erkennen, dass die letzten Jahre die Anzahl der Brände stetig zunähme. Von den 63 Bränden seien 55 Kleinbrände gewesen, fünf Mittelbrände und drei Großbrände. Hauptaugenmerk müsse man auf die Kleinbrände legen, damit daraus nicht Mittel- oder sogar Großbrände entstehen würden. Daher sei auch die Beratungstätigkeit als Präventivmaßnahme als wichtiger Bestandteil der Feuerwehraufgaben anzusehen.
Technische Hilfeleistungen konnten beispielsweise bei Sturmschäden in Liggeringen geleistet werden. Als eine große Hilfe erwies sich das neue Kranfahrzeug bei einer schwierigen Personenrettung bei einem Verkehrsunfall. Insgesamt konnten 2016 bei den 162 Einsätzen 17 Personen aus teilweise lebensbedrohlichen Situationen gerettet werden. Zwei Personen konnten leider nur noch tot geborgen werden.
Der Betrieb der Feuerwehr erfolge überwiegend ehrenamtlich, müsse aber noch bezuschusst werden. Im vergangenen Jahr betrug der Zuschuss 23,72 Euro je Einwohner. »Eine schlanke Zahl«, wie Kommandant Richter feststellte.
Außerhalb der dienstplanmäßigen Aus- und Fortbildungsdienste nahmen im Berichtsjahr 161 Feuerwehrangehörige an speziellen Aus- und Fortbildungen teil. Zusätzlich erwarben im Berichtsjahr 37 Feuerwehrangehörige das Feuerwehr-Leistungsabzeichen der Stufen Bronze oder Silber.
Gewählt wurden dieses Jahr die Abteilungskommandanten. Für Böhringen wurde Christian Vogler und sein Stellvertreter Ulrich Krause gewählt, für Markelfingen Tilo Ruther und sein Stellvertreter Chris Scholter, und als stellvertretenden Kommandanten stimmten die Anwesenden für Michael Blender. Insgesamt gab es jede Menge Beförderungen: sieben zum Feuerwehrmann, vier zum Oberfeuerwehrmann, eine zum Hauptfeuerwehrmann, zwei zum Löschmeister und vier zum Oberlöschmeister. Bürgermeisterin Monika Laule ließ es sich nicht nehmen, die Schulterklappen der Beförderten persönlich auszuwechseln. Laule bedankte sich anschließend für die tatkräftige Mithilfe der Experten bei der Erstellung der Feuerwehrbedarfsplanung. Diese hätte es ermöglicht, ein »richtiges Werk« dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorzulegen. »Dadurch besteht nicht nur die Möglichkeit, Fördermittel zu bekommen, sondern auch die Feuerwehr in unserer Stadt sowohl personell als auch technisch für die Zukunft aufzustellen«, betonte sie. 2017 stehe eine Machbarkeitsstudie für ein zentrales Feuerwehrhaus und für Feuerwehrgerätehäuser der Ortsteile an. 2017 solle auch die Entschädigungssatzung geändert werden. Das Ehrenamt solle zukünftig höher bewertet und dadurch wertgeschätzt werden, als kleine Anerkennung der enormen Leistungen, die das Ehrenamt bei der Feuerwehr mit sich bringt.
Zum Abschluss stellte Kommandant Richter fest, dass es derzeit schwer sei, Stellen zu besetzen. Sowohl im mittleren als auch im gehobenen Dienst seien Stellen unbesetzt, was zu einer Mehrbelastung der Mitglieder führen würde. Neben seinem Dank an die Ehrenamtlichen lobte er auch das Engagement der Hauptamtlichen, da die meisten auch zusätzlich ehrenamtlich für die Feuerwehr tätig seien.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.