Der Radolfzeller Ortsteil erhält Fördermittel des Landes für die Erstellung des Konzepts der neuen Ortsmitte
Böhringen wird Modellkommune

Ortsmitte Böhringen | Foto: Die Böhringer Ortsmitte, hier zu sehen beim Dorffest 2018 soll in naher Zukunft verschönert werden. Für die Erarbeitung des Konzepts kommen nun Fördermittel aus Stuttgart. swb-Bild: Archiv
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Böhringen. Schon lange hegt man in Böhringen den Wunsch nach einer neuen, ansprechenden Ortsmitte. Nun trudelte ein Bescheid aus Stuttgart ein, der den Böhringern dabei helfen soll, ihrem Wunsch ein Stück weit näher zu kommen. Böhringen wurde als eine von insgesamt 20 Modelkommunen für das interministerielle Projekt »Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten« ausgewählt. Neben Böhringen erhält mit Allensbach nur noch eine weitere Kommune aus dem Landkreis Konstanz entsprechende Mittel. Eine der ersten Gratulantinnen war die Landtagsabgeordnete Nese Erikli. »Das Land hat den Wahlkreis Konstanz-Radolfzell auf dem Schirm und unterstützt Radolfzell und Allensbach bei der Erstellung des Planungsleitbildes für eine lebenswerte Ortsmitte. Die grün-geführte Landesregierung setzt damit ein deutliches Zeichen, dass auch die Weiterentwicklung von kleineren Ortsmitten ein wichtiges Thema ist«, so Erikli.

Bürgerbeteiligung im Fokus

In Radolfzell werden mit Hilfe der nun zugesagten Förderung ab Januar 2021 gemeinsam mit Stadtverwaltung, Politik, Vereinen und Verbänden sowie der Bürgerschaft Vorschläge für eine lebenswerte und barrierefreie Gestaltung der Ortsmitte Böhringen gesammelt, heißt es dazu in einer Information aus der Stadtverwaltung. Dabei solle gemeinsam ein auf die lokalen Gegebenheiten angepasstes Planungsleitbild erarbeitet werden. Zwei externe Planungsbüros unterstützen die Stadtverwaltung in diesem dialogorientierten Prozess, die Kosten dafür trage das Land Baden-Württemberg.

Das Ortsmitten-Projekt sei Teil des ressortübergreifenden Impulsprogramms für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Landesregierung und wurde unter Federführung des Ministeriums für Verkehr gemeinsam mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Ministerium für Soziales und Integration konzipiert. Auf Landesebene werde das Projekt vom Bereich Neue Mobilität der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) koordiniert.

Über den positiven Bescheid freuen sich vor allem auch Ortsvorsteher Bernhard Diehl und der Ortschaftsrat. »Das ganze war ein zeitlich kurzfristig angelegtes Förderprogramm, deshalb bin ich froh, dass wir uns daran mit erfolg beteiligen konnten. Im Fokus des ganzen steht nicht zuletzt Bürgerbeteiligung, daher wird es im nächsten Jahr entsprechende Projekte geben um die Planungen für die neue Ortsmitte zu entwickeln. Denn dafür sind die Fördermittel in erster Linie gedacht. Zudem hoffen wir, dass das auch ein Signal an die Stadt Radolfzell ist, dass wir Gewehr bei Fuß stehen und das ganze Projekt gerne so bald wie möglich umsetzen wollen«, erklärt Diehl im Gespräch mit dem WOCHENBLATT.

Mehr als 73 Bewerbungen

Auch der CDU Betreuungsabgeordnete für den Wahlkreis Konstanz-Radolfzell, Karl Rombach freut sich über den positiven Bescheid. »Wenn Ortsmitten lebenswert gestaltet, barrierefrei erreichbar und gut an den ÖPNV angeschlossen sind, sind es Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Hier begegnen sich die Menschen vor Ort, um ihre Einkäufe zu erledigen, sich auszutauschen oder zu verweilen. Aus über 73 Bewerbungen hat eine Jury unter Federführung des Ministeriums für Verkehr gemeinsam mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Ministerium für Soziales und Integration 20 Modellkommunen ausgewählt. Ich freue mich, dass Radolfzell und Allensbach mit seiner Ortschaft Kaltenbrunn darunter sind«, sagt Rombach.
Ziel der Landesregierung ist es, bis 2030 500 lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten in Baden-Württemberg zu schaffen. Zu Beginn des Projektes waren Kommunen zur Einreichung ihrer Ideen aufgerufen. Gemeinsam mit den Bürgern vor Ort wurden Konzepte entwickelt und Leitfäden erstellt. Dabei werden kommunalspezifische Strukturen und Rahmenbedingungen berücksichtigt. Unterstützt werden die Kommunen von zwei Fachbüros, teilt Rombach mit.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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