Radolfzeller Narrenblatt beleuchtet eine großartige Fastnachts-Guerilla-Aktion
Besondere Geschichten im neuen "Kappedeschle"
Radolfzell. Es ist das 49. „Kappedeschle", das Alt-Narrizella-Präsident Lothar Rapp geschrieben und auf die Beine gestellt hat. „Die 50 würde ich noch vollmachen", verkündete er zum traditionellen Andruckfest am Mittwoch, das coronabedingt in der Zunftstube der Narrizella statt in der Druckerein Zabel stattfinden musste, und auch mit ziemlich dezimiertem Aufgebot. Für danach sollte sich schon mal ein Nachfolger warmlaufen. Die diesjährige Ausgabe muss freilich auf eine Fastnacht zurückblicken, die es aufgrund der Einschränkungen in der „dritten Welle" der Pandemie gar nicht geben durfte, denn nicht mal die Narrenbändel waren gestattet, und auch keine Treffen untereinander, von Umzügen oder Narrenspiegeln oder dem Holzerball ganz zu schweigen. Aber schon das Titelbild des diesjährigen Kappedeschle kann von einer ganz besonderen Narrenaktion erzählen, die es so, in bester Tradition, eben auch nur in Radolfzell geben konnte.
Das Bild, das Michael Fuchs als närrischer Kulturwissenschaftler bei der Vorstellung als durchaus inspiriert von einem der größten Werke der neuen Malerei in den USA, Edward Hoppers „Nighthawk", erkannte, zeigt eine Szene, die sich wohl tatsächlich am letzten Schmotzigen Donnerstag zugetragen hatte, wie bekräftigt wurde. Denn dieses enterte der „Schlegelebeck" mit seinen sechs „Höllteufeln", um dort ein närrisches Mahl zu zelebrieren und wurde gar vom Team der Schneiderei bewirtet. Zuschauen konnte man freilich nur von der Straße aus, sozusagen im „sicheren Abstand" durch die Schaufensterscheibe. Das Bild vom Schlegelebeck gemalt, gibt es auch als Kunstdruck zu haben, auch das ist eine närrische Tradition der Narrizella zu ihrem „Kappedeschle".
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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